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Landeshauptstadt: Vorwärts in die Vergangenheit

Bei der morgigen Geschichtsbörse geht es auch mit dem Zeitreisenshuttle durch das historische Potsdam

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Bei der morgigen Geschichtsbörse geht es auch mit dem Zeitreisenshuttle durch das historische Potsdam Es ist einer der großen Menschheitsträume – das freie Reisen durch Zeit und Raum. Man stelle sich nur vor, wie wunderbar anschaulich der Geschichtsunterricht wäre, könnte die Lehrerin mit ihrer Klasse einfach mal für 45 Minuten den „Alten Fritz“ alias Friedrich den Großen auf Schloss Sanssouci besuchen, um sich von ihm den Siebenjährigen Krieg erklären zu lassen. Bislang ist diese Möglichkeit zwar allen Geschichtsinteressierten verwehrt geblieben, aber am morgigen Sonntag könnten sie ihrem Traum, im Rahmen der 1. Potsdamer „Geschichtsbörse“ im „Haus für Preußisch- Brandenburgische Geschichte“, zumindest ein Stückchen näher kommen. Wie das gehen soll, verriet der Historiker Arne Krasting, Gründer der Berliner Erlebnisagentur „Zeitreisen“: „Wir bieten eine ganz besondere Form von Stadtrundfahrten an, bei denen man mit einem Videobus, den wir Zeitreisenshuttle nennen, durch den historischen Berliner und nun auch durch den Potsdamer Stadtkern fahren kann“, erzählte der 29- Jährige. Die Zeitreisenbusse sind innen mit Monitoren ausgestattet, auf denen historische Fotos, sowie Film- und Tonmaterial gezeigt werden, während der Blick aus dem Fenster das heutige Aussehen von Häusern, Straßen und Plätzen offenbart. Sämtliche historischen Aufnahmen stammen aus Archiven. Ausgewählt und bearbeitet wurden sie von dem Filmemacher Andreas Dahrendorf, der für die technische Umsetzung des Konzeptes verantwortlich ist. Besonders stolz ist die Agentur auf einen Effekt, bei dem aktuelle Bilder mit historischen Aufnahmen überblendet werden, und zwar so, dass die Häuserkanten und Straßenränder genau übereinander liegen. „Das ist gerade dann faszinierend, wenn sich die Struktur der Stadt völlig verändert hat und man sich kaum noch vorstellen kann, dass an dieser großen Kreuzung tatsächlich mal ein blühender Park gewesen sein soll“, erzählte Agenturleiter Krasting, der es sich nicht nehmen lässt, die Führung durch Potsdam selbst zu übernehmen. Der Videobus wird am Neuen Markt beim „Haus für Preußisch- Brandenburgische Geschichte“ abfahren, die Strecke führt dann unter anderem am Lustgarten, dem Alten Markt, dem Platz der Einheit, dem Holländerviertel, dem Stadtkanal und Schloss Cecilienhof vorbei bis hin zur Glienicker Brücke. „Dort erwartet die Gäste dann ein besonderer Höhepunkt“, kündigte Krasting an. „Wir zeigen an dieser Stelle bisher unveröffentlichtes Bildmaterial von den amerikanischen Alliierten, die dort den Austausch von Agenten gefilmt haben.“ Juliane Schoenherr Die Zeitreise mit dem Videobus findet am Sonntag, dem 22. Februar, jeweils um 11 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr statt und kostet pro Person 10 Euro. Anmeldungen unter Tel.: ( 030) 44024450 bzw. direkt am Abfahrtsort am Kutschstall. Dort findet auch die 1. Potsdamer Geschichtsbörse in der Zeit von 11 bis 18 Uhr statt. 24 Vereine und Verlage stellen sich mit ihren Aktivitäten und Veröffentlichungen vor.

Juliane Schoenherr

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