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Nach Radunfall in Potsdam: Vorwürfe gegen Step-Fahrer

Die Polizei ermittelt nach dem schweren Unfall in der Zeppelinstraße wegen Fahrlässigkeit. Auch ein Zeuge meldet sich zu Wort.

Stand:

Potsdam-West – Nach dem schweren Fahrradunfall am Donnerstagmorgen in der Zeppelinstraße erhebt ein Zeuge Vorwürfe gegen Mitarbeiter der kommunalen Stadtentsorgung (Step). Wie berichtet war ein 42 Jahre alter Radfahrer – er war auf dem Weg in die Innenstadt – bei dem Unfall mit einem Müllfahrzeug der Step zusammengeprallt und hatte sich dabei das Bein gebrochen. Der den PNN namentlich bekannte Zeuge schilderte am Freitag, die Step-Angestellten hätten sich kurz vor dem Unfall hinten auf dem Müllwagen befunden und dessen Fahrer – anders als eigentlich vorgesehen – nicht beim Abbiegen assistiert.

Zeuge: Müllauto fuhr "urplötzlich" los

Der Zeuge verfolgte das Geschehen aus einem Bus heraus. So habe das Müllfahrzeug zunächst in der Zeppelinstraße kurz vor der Mertz-von-Quirnheim-Straße gehalten den Blinker nach rechts gesetzt und damit signalisiert, dass es Vorfahrt vor dem sich nähernden Radler gewähren wolle – so zumindest der Zeuge. Als der 42 Jahre alte Mann fast schon auf Höhe des Fahrzeugs gewesen sei, sei dieses dann „urplötzlich“ losgefahren. Der Zeuge: „Als das Müllfahrzeug plötzlich abbog, riss der Radfahrer den Lenker herum, um dem Wagen auszuweichen.“ Die beiden „Müllmänner“ – laut Zeugen hinten auf dem Wagen – hätten zwar „wild geschrien, als sie das Unheil kommen sahen.“ In dem Moment habe das Fahrzeuge aber noch einmal beschleunigt, womöglich in der Annahme, möglichst rasch die Fahrradspur verlassen zu müssen. „Doch dadurch wurde alles nur schlimmer.“ Auch mehrere andere Fahrgäste des Busses hätten das Geschehen erschrocken verfolgt.

Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung

Die Polizei äußerte sich nicht näher zu den Angaben. Es gebe Zeugen des Vorfalls, die derzeit vernommen würden, sagte Polizeisprecher Christoph Koppe auf PNN-Anfrage. Derzeit werde wie bei jedem Verkehrsunfall wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Fahrer des Müllwagens ermittelt. Weitere Angaben dazu wollte er nicht machen, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Auch Step-Sprecher Stefan Klotz sagte, auf Grund laufender Ermittlungen „können und dürfen wir zum Hergang des Unfalls keine Stellungnahme abgeben“. Den Fahrer habe „dieser Unfall und das Schicksal des Radfahrers“ sehr berührt. Er sei zunächst von der Arbeit freigestellt worden, so Klotz. Er betonte, der Radfahrer sei nicht überfahren worden.

In Potsdam kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit Radfahrern. Zuletzt war wie berichtet im November eine 19-jährige Radfahrerin in der Friedrich-Ebert-Straße ums Leben gekommen. Auch am Donnerstagnachmittag verletzte sich eine Radlerin. Die 50 Jahre alte Frau war gegen 16 Uhr auf dem Radfahrstreifen in der Straße Am Kanal unterwegs, als plötzlich ein 59 Jahre alter BMW-Fahrer die Tür seines geparkten Wagen öffnete. Die Frau konnte nicht mehr ausweichen und stürzte. Sie wollte aber selbständig einen Arzt aufsuchen, teilte die Polizei am Freitag mit.

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