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Landeshauptstadt: Wache Nord: Zukunft der Villa Arndt offen

Polizei räumt Zweigeschosser des Schinkel-Schülers von Arnim bis Jahresende

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Jäger-Vorstadt - Die Polizeiwache Potsdam-Nord wird zum 31. Dezember dieses Jahres geschlossen, erklärte gestern die Sprecherin des Schutzbereiches Potsdam, Angelika Christen, auf PNN-Anfrage. Das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße, eine historische Villa, sei Eigentum des Landes Brandenburg. Die Wachenschließung gehe auf eine Entscheidung des Landesinnenministeriums zurück, das sechs von insgesamt 54 Polizeiwachen im Land aus Kostengründen schließen will.

Der Schutzbereich Potsdam hat Angelika Christen zufolge eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die bis Mitte dieses Jahres klären soll, wo die in dem Gebäude arbeitenden 39 Personen, eine Angestellte und 38 Polizisten, ab 2008 arbeiten werden. Die Arbeitsgruppe werde hierzu Vorschläge erarbeiten. Wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam, Rudi Sonntag, gestern mitteilte, gebe es „noch keine klare Verwendung“ für die Villa. In der Regel werde per Rundfrage an alle Ministerien geprüft, ob Eigenbedarf besteht. Sei dies nicht der Fall, gehe das Haus in das allgemeine Grundvermögen des Finanzministeriums über. Ein Verkauf sei dann möglich.

Bei der Wache Nord handelt es sich nach Auskunft des Historikers Hartmut Knitter um einen 1860/61 erbauten zweigeschossigen Putzbau nach Plänen des bedeutenden Hofbaumeisters Ferdinand von Arnim, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels. Ausgeführt wurde der Bau durch August Ernst Petzholtz. 1884 gehörte die Villa dem königlichen Kammerdiener Max Arndt, daher wird sie auch als Villa Arndt bezeichnet. Nach mehrfachem Besitzerwechsel ging die Villa 1964 in Polizeieigentum über. Knitter zufolge war das Gebäude 1993/94 für 1,5 Millionen DM saniert worden. gb

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