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Neues Seniorenzentrum in der Pappelallee: Wachsender Bedarf

Ein neues Seniorenzentrum in der Pappelallee soll in einem Jahr fertig sein. Es bietet 124 Plätze.

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Bornstedter Feld - Endlich wisse er, welchen Grund der Baulärm in der Nachbarschaft habe. Zur Grundsteinlegung des neuen Seniorenzentrums in der Pappelallee/Ecke Johannes-Lepsius-Straße war Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) – selbst Anwohner aus der Kolonie Alexandrowka – am Dienstag zu Scherzen aufgelegt.

Gebaut wird dort schon seit einigen Wochen. Bei der Grundsteinlegung standen bereits ein paar Wände des Erdgeschosses in der Sommersonne. Im September kommenden Jahres soll alles fertig sein. 124 Plätze soll das Seniorenzentrum haben. Investor des Elf-Millionen-Euro-Projekts ist die HOV Hanse Objekt Management GmbH & Co. KG aus Hamburg, die sich auf die Errichtung von Sozialimmobilien spezialisiert hat. Vor zwei Jahren sei man auf der Immobilienmesse Exporeal auf das Grundstück aufmerksam geworden, hieß es. Die Berliner Vitanas-Gruppe werde das Gebäude pachten und etwa 80 Arbeitsplätze in den Bereichen Pflege, Speisenversorgung, Reinigung und Verwaltung schaffen.

Potsdam brauche viele neue Wohnungen – auch für die ältere Generation müssten die Kapazitäten erweitert werden. „Wir sind zwar mit einem Durchschnittsalter von 42,5 Jahren eine der jüngsten Landeshauptstädte“, so Jakobs. Dennoch werde sich der demografische Wandel in den kommenden Jahren auch in Potsdam verstärkt bemerkbar machen. Derzeit leben in Potsdam gut 6000 Menschen, die älter als 80 Jahre sind. Für das Jahr 2019 gehen Prognosen von 11 000 Potsdamern über 80 Jahren aus. Zwar können viele auch weiterhin in ihren Wohnungen leben, dennoch steige der Bedarf an anderen Wohnformen. Seniorenzentren, die verschiedene Stufen der Unterstützung anbieten, seien ideal.

Für das neue Projekt im Bornstedter Feld gleich neben der Zentrale der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam fand Jakobs denn auch lobende Worte: Die Einrichtung sei keine Bettenburg und biete den künftigen Bewohnern durch die Nähe zur Innenstadt und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gute Möglichkeiten, um am öffentlichen Leben teilzuhaben.

Für Vitanas wird es die erste Senioreneinrichtung in Brandenburg sein – in Berlin betreibt die Gruppe bereits zehn Seniorenheime. In dem neuen Seniorenzentrum soll es ausschließlich Einzelzimmer mit eigenen Duschbädern geben. Im Dachgeschoss sei ein spezieller Wohnbereich für Menschen mit Demenz geplant, zu dem eine große Dachterrasse gehört, teilte die Vitanas-Gruppe mit. Zum Konzept gehöre es, dass die eigenen, vertrauten Möbel mitgebracht werden können und nach Absprache auch das geliebte Haustier mit einziehen kann. Als Gemeinschaftseinrichtung soll es eine Cafeteria mit Terrasse zum begrünten Garten und einen Friseursalon für die zukünftigen Bewohner geben. Musterzimmer können voraussichtlich ab Frühjahr 2016 besichtigt werden. Leiterin des Seniorenzentrums soll die Potsdamerin Becky Fischer-Liebe werden, die in dieser Funktion bereits jahrelange Erfahrung in einem Seniorenzentrum in Berlin-Zehlendorf habe. Die Warteliste für das neue Seniorenzentrum wachse bereits , es gebe aber noch Plätze, so Fischer-Liebe. Marco Zschieck

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