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Landeshauptstadt: „Wahlen sind nie einfach in Potsdam“ SPD-General Heil im „Deutschland-Dialog“

Die politische Topographie der Landeshauptstadt ist offenbar einprägsam. Denn Hubertus Heil weiß heute noch: „Wahlen sind nie einfach in Potsdam.

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Die politische Topographie der Landeshauptstadt ist offenbar einprägsam. Denn Hubertus Heil weiß heute noch: „Wahlen sind nie einfach in Potsdam.“ Dabei ist es Jahre her, dass der jetzige Generalsekretär der Bundes-SPD als Stellvertreter im Vorstand des Potsdamer Sozi-Ortsverbands Mitte/Nord saß. Von damals sind allerdings gute Kontakte geblieben zu den heutigen Mittdreißigern der SPD, die nun das Steuer der Partei in der Landeshauptstadt übernehmen – wie dem Fraktions- und designierten Parteichef Mike Schubert oder der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz. Beide kennt Heil, 35 Jahre, seit er an der Uni Potsdam Politikwissenschaft und Soziologie studierte, beide traf er am Mittwochabend wieder. Da hatte der Generalsekretär zum „Deutschland-Dialog“ ins Regine-Hildebrandt-Haus in der Alleestraße gebeten. Thema: Bundespolitik.

Diese Frage allerdings stellt sich derzeit der Sozialdemokratie universell: Wie hält man“s mit der Linken? Und, auf Potsdam bezogen: Wird es, soll es, darf es nach der Kommunalwahl Ende September eine informelle rot-rote Koalition im Potsdamer Stadthaus geben? Zunächst, sagt Heil im PNN-Gespräch, sei die Linke „ein stinknormaler politischer Gegner“. Es gebe in der SED-Nachfolgepartei durchaus „vernünftige und pragmatische Leute“. In Potsdam sei das allerdings „nicht mehrheitlich der Fall“. Dennoch: Über Rot-Rot entscheide die SPD immer vor Ort, auch und besonders nach der Hessen-Wahl.

Dass die Brandenburger SPD in den jüngsten Umfragen an Zustimmung verloren hat, sei kein Grund zur Besorgnis, so Heil. Die Bundes-SPD habe in den vergangenen Wochen „kein glänzendes Bild“ geboten, davon seien sicher auch viele Potsdamer Sozialdemokraten genervt gewesen. In Brandenburg sei die Partei aber „gut aufgestellt“, Ministerpräsident Matthias Platzeck habe ein „hohes Ansehen“. Bis zur Kommunalwahl in Potsdam werde es für die SPD auch wieder Rückenwind aus Berlin geben, so Heil: „Aber gewonnen werden muss vor Ort.“

Ob in Potsdam dafür auch der SPD-Oberbürgermeister antritt? Jann Jakobs, so wird kolportiert, könnte sich nach der Oberbürgermeister-Wahl 2002 zur Kommunalwahl erneut mit Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg messen. Er wisse von einer Kandidatur Jakobs“ leider nichts, sagt Heil. Und seine einstigen Weggefährten? Die lächeln nur schweigsam. S. Schicketanz

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