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Landeshauptstadt: Wahlfreiheit 2010

Kulturhauptstadt-Jury erhält keinerlei Vorgaben zum Auswahlverfahren

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Kulturhauptstadt-Jury erhält keinerlei Vorgaben zum Auswahlverfahren Einst aus der Not geboren, hat die Kulturhauptstadt 2010-Jury der Kulturministerkonferenz (KMK) nun beim Auswahlverfahren der Bewerber völlig freie Hand. „Im übrigen hat die KMK keinerlei Vorgaben für die Aufgabenerledigung gemacht“, stellte Ulrich Raderschall – als Sekretär des Kulturausschusses des Bundesrates mit dem Auswahlverfahren zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010 bestens vertraut – gestern bei einem Gespräch mit Potsdams CDU-Bundestagsabgeordneter Katherina Reiche fest. Wie die Jury, die vor allem wegen der schwierigen Entscheidungsfindung im Bundesrat ins Leben gerufen wurde, zu ihrer Empfehlung komme, bliebe ihr selbst überlassen. Ob die zehn Bewerberstädte Braunschweig, Bremen, Essen, Görlitz, Halle, Karlsruhe, Kassel, Lübeck, Regensburg und Potsdam einzeln besucht oder anhand der umfangreichen Bewerbungsunterlagen – nach Raderschall liegen jedem Juroren insgesamt 246 Kilogramm Druckwaren vor – eine Entscheidung gefällt wird, bleibt offen. Katherina Reiche will jedenfalls schon im Vorfeld ein wenig Lobbyarbeit betreiben und die Geschäftsführerin der siebenköpfigen Jury, Isabell Pfeiffer-Poensgen, einmal auf Potsdams Bewerbung ansprechen. Wenigstens ist inzwischen, nachdem Nike Wagner nicht mehr zur Verfügung steht und György Konrad entgegen anders lautender Ankündigungen (PNN berichteten) nun doch dem Gremium angehören soll, klar, wer letztendlich in der Jury sitzen wird. Raderschall betonte, für die Auswahl der Juroren sei dabei entscheidend gewesen, dass die Jury-Mitglieder keine besonderen Beziehungen und Kontakte zu den Bewerberstädten hätten und das außerdem, mit der Berufung von György Konrad und Prof. Dr. Adolf Muschg, zwei ausländische Experten berufen worden seien. Im Gremium sitzen außer den bereits genannten Personen noch Waltraud Luschny (ARTE), Prof. Dr. Wieland Schmied (Präsident a.D. der Bayrischen AdK), Prof. Dr. Walter Siebel (Uni. Oldenburg) und Prof. Dr. Werner Durth (TU Darmstadt). „Das Verfahren ist bis jetzt gut im Zeitplan“ äußerte sich Raderstall zum Ablauf der Bewerberauswahl. Mindestens zwei bis maximal vier Bewerber sollen bis Ende Februar 2005 als Empfehlung für den Bundesrat feststehen. Dieser wird seine Stellungnahme dann ab September nächsten Jahres an das Auswärtige Amt weitergeben. Jörg Isenhardt

Jörg Isenhardt

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