Homepage: Wahlkampf auf dem Uni-Campus Streitpunkt: Finanzierung des Kulturzentrums
Nächste Woche wird von den Studierenden der Universität Potsdam das neue Studierendenparlament (StuPa) und der neue Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) gewählt. Neben einer aufmerksamen Begleitung der Umstellung auf Bachelor/Master-Studiengänge und neben einer Positionierung zu möglicherweise anstehenden Studiengebühren, zählt für die vier derzeit einflussreichsten Hochschulgruppen vor allem die Finanzierung des Kulturzentrums in den Elfleinhöfen (KuZe) zu den brennendsten Problemen des zukünftigen StuPas.
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Nächste Woche wird von den Studierenden der Universität Potsdam das neue Studierendenparlament (StuPa) und der neue Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) gewählt. Neben einer aufmerksamen Begleitung der Umstellung auf Bachelor/Master-Studiengänge und neben einer Positionierung zu möglicherweise anstehenden Studiengebühren, zählt für die vier derzeit einflussreichsten Hochschulgruppen vor allem die Finanzierung des Kulturzentrums in den Elfleinhöfen (KuZe) zu den brennendsten Problemen des zukünftigen StuPas.
Ein Viertel des Budgets des Stupas, das die Studierenden über den Semesterbeitrag finanzieren, wird für die Kosten des KuZe aufgewandt. Trotzdem ergibt sich laut Bericht des Rechnungsprüfungsausschusses des StuPa für das Zentrum ein jährliches Defizit von rund 30 000 Euro. Dieses Minus wurde dieses Jahr von den Rücklagen gedeckt.
Das derzeitige StuPa wurde 2005 von nur sieben Prozent der Studierenden gewählt. In den vergangenen Jahren lag die Wahlbeteiligung im Durchschnitt drei Prozentpunkte darüber. Aktuell hält die „linke offene liste“ (OLL) acht der siebenundzwanzig Plätze, die „Grüne Alternative Liste“ (GAL) vier und die Jusos und der „Ring Christlich Demokratischer Studenten“ (RCDS) jeweils drei.
Clas Hasslinger vom RCDS wirft der OLL vor, „unnötig Geld ausgegeben“ zu haben. „Es muss vor allem darum gehen, Projekte vor Ort zu finanzieren. Drittmittel müssen eingeworben werden. Das wurde versäumt.“ Stattdessen unterstütze die OLL den Dachverband „Freier Zusammenschluss der Studierendenschaft“ (FZS) jährlich mit 4000 Euro. „Wir sind außerdem für Anwerbung von Sponsoren“, so Hasslinger. „Das ist ein rein ideologischer Gedanke, dass man Uni-Projekte von Sponsoren freihalten müsste!“
Martin Meyerhoff von der GAL sieht eine Erhöhung des Semesterbeitrages zur Deckung des KuZe-Defizites als „allerletzte Möglichkeit“. Ebenso kritisch beurteilt er im Gegensatz zu den Jusos und dem RCDS die Möglichkeit, den ehrenamtlichen „Verein zur Errichtung eines Studentischen Kulturzentrums in den Elfleinhöfen“ – kurz ekze e.V. – mit Mietkosten zu belasten.
Claudia Buss von den Jusos führt an, dass das Kulturzentrum „Defizite einfährt“ und „nicht genug genutzt“ wird. Sie fügt dann noch hinzu: „Da kann OLL nichts dafür – aber mit diesen Missständen muss aufgeräumt werden!“
Die Listenerste von OLL, Katharina Ermler, rechtfertigt, dass die Missstände „nicht von Seiten des Kulturzentrums“ verursacht wurden. „Das ist ein klarer Unterschied zum RCDS“, führt sie weiter aus, „wir wollen Projektförderung durch Kulturstiftungen erreichen, nicht mit Sponsoren!“ Katharina Ermler betont die basisdemokratische Ausrichtung des Kulturzentrums und schließt: „Man muss ja studentische Kultur nicht durch Tabakwerbung finanzieren!“ Oder doch? Die Studierenden werden nächste Woche ihre Wahl treffen.Friedmar Tielker
Friedmar Tielker
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