Landeshauptstadt: „Wahnsinnige Lebensgeschichten“
Pfingstgemeinde veröffentlicht Kalender mit Geschichten alter Gemeindemitglieder für halbe Personalstelle
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Pfingstgemeinde veröffentlicht Kalender mit Geschichten alter Gemeindemitglieder für halbe Personalstelle Es muss etwas getan werden, dachte sich Heike Lunberg. Seit Jahren machen Sparzwänge und dringende Baumaßnahmen auch an ihrer Kirchengemeinde am Pfingstberg in der Großen Weinmeisterstraße keinen Halt. Mit ihrem Mann Michael entstand die Idee eines Kalenders. Das war vor zwei, drei Monaten. Mittlerweile ist das Werk im Druck und ab dem Reformationstag zu erwerben. Gemeinsam mit Anna Maria Reinhold entwickelte Heike Lunberg die Idee zwölf Frauen und Männer ihrer Gemeinde zu portraitieren, die älter als 70 Jahre alt sind. Unter dem Titel: „Was sie uns zu sagen haben - Senioren unserer Gemeinde im Portrait“ entstand ein Wandkalender, der wenn er aufgeklappt ist, gut einen halben Meter lang ist. Auf der oberen Hälfte findet sich eine Portraitfotografie in einem graubraunen Ton. Regine Rüss hat das Layout und die grafische Realisierung entwickelt. Darunter stehen eine Lebensskizze der portraitierten Person sowie ein kleines Bild von der Frau oder dem Mann in der heimischen Umgebung. Auf dem Kalendarium wird auch Platz für Notizen sein. „Wahnsinnige Lebensgeschichten haben wir gehört“ und in den Kalender aufgenommen, so Heike Lunberg. Seien es die gefundene große Liebe oder eine schwere Krankheit, die das Leben des Einzelnen prägten. Insgesamt 300 Exemplare des Pfingstkalenders werden derzeit gedruckt. Nach Abzug der Materialkosten geht der Erlös in den Personalhilfekostenfond der Pfingstgemeinde. Mit dem Geld soll der Anteil an einer halben Personalstelle für die Region Nord des Kirchenkreises finanziert werden, zu der auch die Gemeinden Golm, Grube, Eiche, Bornstedt und Bornim gehören. Alles in allem müssen die sechs Gemeinden 7500 Euro für die halbe Personalstelle und anfallende Sachkosten pro Jahr aufbringen, den anderen Teil trägt der evangelische Kirchenkreis. Doch die Pfingstgemeinde, die mit gut 1300 Mitgliedern, die größte Gemeinde der Region ist, hat das Geld nicht. „Anteilig sind das für uns 3000 Euro“, erläutert Pfarrer Friedhelm Wizisla. Um das Gemeindebüro regelmäßig zu öffnen, finanziert die Gemeinde derzeit eine 25-prozentige Anstellung eines Sekretärs, dazu gibt es zwei weitere Stellen, die sich um die Besucherbetreuung und die Hochzeiten in der Gemeinde kümmern. Außerdem sind dringende Baumaßnahmen wie ein neues Dach auf dem Gemeindehaus und die Trockenlegung der Kirche nötig. Die Initiative und das Engagement seiner Gemeinde begrüßt der Theologe und hofft mit dem Erlös einen Großteil der Kosten zusammenzubekommen. Optimistisch denkt auch Heike Lunberg, die insgeheim schon eine Fortsetzung fürs Jahr 2007 plane. Ulrike Strube
Ulrike Strube
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