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Sport: Wahre und gezeigte Stärke

Turbine Potsdam emfängt Torres Calcio

Stand:

Gibt es noch viel zu sagen, wenn in der Champions League zwei Frauenfußball-Mannschaften aufeinandertreffen, von denen die eine, Turbine Potsdam, die andere, Torres Calcio, vor einer Woche mit 8:0 besiegt hat? In dem am stärksten besetzten europäischen Frauenfußball-Wettbewerb steht am Sonntag das Viertelfinal-Rückspiel an, aber das Resultat aus dem Hinspiel zeigt, wie unterschiedlich das Leistungsvermögen auch unter den besten acht Mannschaften sein kann. Zu sagen gibt es einiges – zu gewinnen für die italienischen Gäste wenig. Spannender ist, wer nahezu zeitgleich als Turbines nächster Gegner ermittelt wird: Der VfL Wolfsburg schlug den FC Barcelona im Hinspiel mit 3:0 – ein Vorsprung, der einholbar erscheint.

Das 8:0 aus dem Hinspiel spiegele nicht das wahre Leistungsvermögen wider, war am Freitag einhelliger Tenor. „Ich weiß, dass es zwischen beiden Mannschaften keine acht Tore Unterschied gibt“, meint Torres-Trainerin Manuela Tesse. Und Turbine-Coach Bernd Schröder findet: „Das 8:0 täuscht über die wahre Leistungsstärke hinweg.“ Wie die wäre? „Ich denke, das wir nicht mehr als zwei Tore besser sind, vom Potenzial her“, sagt Schröder.

„Nach dem Resultat vom Hinspiel darf nichts mehr passieren, das wäre nicht zu entschuldigen. Doch Torres kann Fußball spielen, sie hatten auch ihre Möglichkeiten. Daher müssen wir gleich Druck machen und gar keine Zweifel aufkommen lassen“, sagt Turbines Abwehrspielerin Tabea Kemme den PNN. Kapitänin Stefanie Draws sieht es ähnlich: „So schlecht hat Torres nicht gespielt.“ Und Jennifer Cramer sagt: „Wir haben unsere Torchancen effektiver genutzt als sonst.“

Dass Torres für sich etwas gutzumachen hat, betonte deren Torfrau Gaëlle Thalmann. „Ich hoffe, dass wir uns ein bisschen Ehre erspielen können“, sagt sie. Beim 0:8 habe sich jeder geschämt. Dass im Frauenfußball viel passieren kann, weiß Thalmann: Sie stand im Turbine-Kader, der 2009 das Pokalfinale mit 0:7 gegen Duisburg verlor – und später Meister wurde.

Zu zwei Umstellungen ist Turbine gezwungen: Für die nach ihrer zweiten gelben Karte gesperrten Julia Simic und Johanna Elsig rücken Lia Wälti und Maren Mjelde ins zentrale Mittelfeld – und Jennifer Cramer auf die linke Seite. ihö/pek

Sonntag, 13 Uhr, K.-Liebknecht-Stadion

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