zum Hauptinhalt
Campus Griebnitzsee: Die Universität Potsdam und das Hasso-Plattner-Institut können ihre gemeinsame Fakultät erweitern.

© Ottmar Winter PNN

Waldcampus am Griebnitzsee geplant: Hasso-Plattner-Institut und Uni Potsdam sollen wachsen

Für die Erweiterung des Campus am Griebnitzsee kann eine Waldfläche bebaut werden. Dabei sollen bis zu 73 Prozent der Bäume erhalten beiben.

Der Campus Griebnitzsee kann bald erweitert werden. Die Universität Potsdam und das Hasso-Plattner-Institut (HPI) planen in der gemeinsamen Digital Engineering Fakultät vier weitere Master-Studiengänge. Die dafür notwendigen Gebäude sollen in dem Wäldchen zwischen August-Bebel-Straße und juristischer Fakultät, entlang der Prof.-Dr.-Helmert-Straße sowie nördlich der Bahntrasse an der Ecke August-Bebel-, Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße entstehen.

Der Bauausschuss signalisierte am Dienstag Zustimmung zum fertigen Bebauungsplan, will aber vor einer Entscheidung in zweiter Lesung darüber beraten. Vor fünf Jahren wurden der Aufstellungsbeschluss gefasst und eine notwendige Änderung im Flächennutzungsplan beschlossen.

Campus Griebnitzsee: Die Universität Potsdam und das Hasso-Plattner-Institut können ihre gemeinsame Fakultät in diesem Waldstück erweitern.
Campus Griebnitzsee: Die Universität Potsdam und das Hasso-Plattner-Institut können ihre gemeinsame Fakultät in diesem Waldstück erweitern.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Das HPI soll langfristig von zwölf auf 24 Professuren wachsen. Dafür besteht erheblicher Flächenbedarf, der auf dem bestehenden Campus nicht zur Verfügung steht. Vier Gebäude sind in dem Wäldchen gegenüber der juristischen Falkultät geplant. Zudem entstehen zwei kleinere Torhäuser zum dann erweiterten Campus II. Auch die bestehenden Parkplätze sollen überbaut werden. Notwendige Erweiterungen der Universität sollen in Golm erfolgen. Über zwei von der Uni genutzte Altbauten am Bahnhof Griebnitzsee konnte mit dem HPI keine Einigung erzielt werden.

Trotz Bebauung kein Kahlschlag

Der beauftragte Planer sprach von einem Waldcampus. 73 Prozent des Baumbestandes auf dem Gelände könnten erhalten bleiben. Trotz der Bebauung werde es nicht zu einem Kahlschlag kommen. Zudem erhielten die Gebäude Gründächer. Saskia Hüneke (Grüne) lobte den städtebaulichen Vertrag mit Einzelmaßnahmen zum Baumschutz: „Ich habe so etwas noch nicht gesehen.“ Wieland Niekisch (Mitten in Potsdam) sprach von einer „unglaublichen Aufwertung des Standorts“, der ja auch ein ÖPNV-Knotenpunkt sei.

Die Hinweise nach der Beteiligung zum Bebauungsplanverfahren hätten zu keiner Änderung geführt, sagte Stadtplanungschef Erik Wolfram. Für ihn sei die Planung zukunftsweisend. „Wir haben uns bisher in keinem Plan so stark wie hier mit Kaltluftschneisen und Klimaauswirkungen beschäftigt“, sagte er.

Die in dem Vertrag geschlossenen Vereinbarungen übertreffen zum Teil die gesetzlichen Vorgaben zu Waldausgleichsflächen und zum Artenschutz. Für jeden Quadratmeter Wald, der der Bebauung zum Opfer fällt, würden 3,7 Quadratmeter neuer Wald gepflanzt. Zum Ausgleich soll eine 3,2 Hektar große Forstfläche geschaffen werden. Vorgesehen ist darin auch, den künftigen „Waldcampuscharakter mit natürlich und organisch verlaufenden Wegen zu gestalten“. Die geplanten Institutsgebäude sollen über ein weitverbreitetes Wegenetz miteinander verbunden und an die umgebenden Straßen angebunden werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false