Landeshauptstadt: Wandern und Einkehren
Der Gastronom Mario Kade hat sich Stadtführungen für Potsdam-Besucher ausgedacht
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Mario Kade dürfte vor seinem Restaurant bald das am höchsten platzierte Hinweisschild für einen Wassertaxi-Anleger haben. Den soll er bekommen, weil nur 200 Meter neben dem Restaurant Am Pfingstberg die Schiffe anlegen – perfekt für die „See Tour“, eine von vier Potsdam-Routen, die sich Kade für Besucher der Stadt ausgedacht hat.
Die „erlebbaren Touren mit schmackhaftem Zieleinlauf“ sind das Ergebnis des langen Winters, sagt der Gastronom. Die Touren sollen Potsdam-Touristen einen Mehrwert für ihren meist nur kurzen Aufenthalt in der Stadt bieten, sagt Kade. Als geborenem Potsdamer fiel es ihm nicht schwer, sich vier unterschiedliche Routen auszudenken. Die „See Tour“ erlebt man vom Wassertaxi aus, an Land geht es unterhalb des Pfingstbergs, wo Kade einen Besuch des Belvedere und den Abstieg per Pedes vorschlägt. Die „Berg Tour“ führt den Besucher unter anderem zur Großen Aussicht und zum Ruinenberg. Die „Insel Tour“ ist was für Radfahrer: Mario Kades Lieblingstour führt bis nach Nattwerder und zum Schlänitzsee, für den Rückweg schlägt er das Wassertaxi vor. Die „Tor Tour“ schickt den Wanderer entlang der vielen städtischen Tore und Türme.
„Manches ist halt etwas versteckt, und es wäre schade, da vorbeizulaufen“, sagt er. Nicht mal alle Potsdamer wüssten, wo die Villa Henckel ist.
4000 Flyer ließ Kade drucken und in Hotels und Touristeninformationen auslegen – weil sie schnell vergriffen waren, entsteht demnächst eine zweite Auflage, in welche Hinweise von Gästen aufgenommen werden.
Für die Touren gibt es weder Termine noch Gästeführer zu buchen. Die Wanderer sollen nach eigenem Zeitplan unterwegs sein und im Idealfall zum Schluss im Restaurant Am Pfingstberg einkehren. Alle Touren führen dort auch wegen der sensationellen Aussicht auf Potsdam vorbei.
In seinem Restaurant mit regionaler Küche bietet Kade hungrigen Wanderern allerdings etwas Besonderes: Fast alle Gerichte werden glutenfrei, also komplett ohne Getreideprodukte, zubereitet, und sind damit für Menschen mit Zöliakie, einer Glutenunverträglichkeit, geeignet. Mehr Menschen als gedacht und vor allem viele Kinder sind davon betroffen, sagt Mario Kade, der das Restaurant seit 23 Jahren als Familiengeschäft führt. Diese Gäste, manche von ihnen kommen extra deshalb von weit her, genießen es dann, unbeschwert á la Karte speisen zu können. Steffi Pyanoe
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