Landeshauptstadt: Wappenspruch im Siegel
Mit der erneuerten Inschriftentafel ist das Potsdamer Steubendrnkmal wieder komplett
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Mit der erneuerten Inschriftentafel ist das Potsdamer Steubendrnkmal wieder komplett Innenstadt - Das Steubendenkmal in der Schlossstraße ist wieder komplett. Am Sonnabend erhielt es seine Inschriftentafel zurück, die über die Lebensdaten des Militärs hinaus mitteilt, dass der Kongress der Vereinigten Staaten 1911 das Denkmal dem deutschen Kaiser und dem deutschen Volke als Wahrzeichen ununterbrochener Freundschaft widmet, „in dankbaber Anerkennung seiner (Steubens) Verdienste im Freiheitskampfe des amerikanischen Volkes“. Die US-Army hatte die Wiederanbringung der Tafel zum Anlass eines aufwendigen Zeremoniells genommen, aber auch für umfassende Sicherheitsvorkehrungen gesorgt. Interessierte Potsdamer konnten das Spektakel hinter Absperrungen deshalb nur von weitem beobachten. Der Generalinspekteur der amerikanischen Army, Generallleutnant Stanley E. Green, würdigte in seiner Festrede Steubens entscheidende Rolle im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 - 1783). Binnen weniger Monate hatte der einstige friderizianische Offizier aus den schlecht ausgebildeten, unzureichend bewaffneten und ausgerüsteten Soldaten George Washingtons eine disziplinierte, schlagkräftige Truppe geformt, die die kampferprobten Engländer besiegte. Dass Steuben dabei den preußischen Drill anwandte, damit haben die erfolgsorientierten Amerikaner kein Problem. „Steuben und Amerika – was damals der Kampf um die Freiheit war, ist heute der Kampf gegen den Terrorismus“, erklärte in einer Grußansprache der Vorsitzende des Steubenschen Familienverbandes, Henning-Hubertus Baron von Steuben. Auch die Amerikaner sehen diese Verbindung und erwarten von Deutschland Unterstützung bei der Zerschlagung des internationalen Terrorismus. Am 11. September 2002, ein Jahr nach den Anschlägen in New York und Washington, haben sie den Steubenschen Wappenspruch „sub tutela altissimi semper“ (Unter dem Schutz des Allmächtigen beständig) in das offizielle Siegel des US-Generalinspekteurs aufgenommen. Der Steubensche Familienband, 1906 gegründet, war 2001 erneuert worden und zählt fast 50 Mitglieder. Oberbürgermeister Jann Jakobs nannte den in Magdeburg geborenen Friedrich Wilhelm von Steuben „eine berühmte Potsdamer Persönlichkeit“. Er sei mit der Stadt eng verbunden gewesen und habe von hier das Bild des preußischen Offiziers nach Nordamerika getragen. „Potsdam ist eben mehr als nur der Hort des preußischen Militarismus, sondern steht auch für freies und unabhängiges Denken“, erklärte Jakobs. In Potsdam waren übrigens auch andere Mitglieder der aus dem mansfeldischen Uradel stammenden Familie tätig, so Generalmajor Anton von Steuben als Direktor der Großen Waisenhauses und General Cuno von Steuben, Direktor der Preußischen Kriegsakademie.
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