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Landeshauptstadt: Warten auf die Villa Jacobs

Baubeginn frühestens in einem Jahr / Kaufvertrag weiter offen

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Baubeginn frühestens in einem Jahr / Kaufvertrag weiter offen Nauener Vorstadt. Frühestens in einem Jahr kann mit dem Wiederaufbau der Villa Jacobs am Ufer des Jungfernsees begonnen werden. Da der Vertrag der Stadt mit dem Käufer des Grundstücks, dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Matthias Döpfner, noch immer nicht unter Dach und Fach ist, haben sich die Kleingärtner der Sparte „Am Jungfernsee“ festgelegt: Vor dem 30. Oktober 2004 werden sie ihre 21 Parzellen nicht räumen. Damit wird ein Baustart vor diesem Termin unmöglich. Die Kleingärtner hatten seit Mitte Juni vergeblich darauf gewartet, vom künftigen Käufer Döpfner Entschädigungszahlungen für ihre Grundstücke zu bekommen. Dieser zahlte offensichtlich nicht, weil der Kaufvertrag noch nicht beurkundet ist. Oberbürgermeister Jann Jakobs, der die Verhandlungen mit Döpfner führt, hatte jüngst die Auskunft gegeben, es fehlten „Detailregelungen“, ohne die das „Gesamtpaket“ zum Verkauf nicht geschnürt werden könne. Döpfner soll das viereinhalb Hektar große Grundstück für rund 840 000 Euro überlassen werden, er muss dann geschätzte 3,9 Millionen Euro in den originalgetreuen Wiederaufbau der Villa und die Wiederherstellung des lennéschen Gartens investieren. Ursprünglich war der Baubeginn für den 1. November dieses Jahres vorgesehen, die Potsdamer Stadtverordneten hatten nach 15-monatigen Diskussionen und Verhandlungen einem Verkauf des Grundstücks an Döpfner zugestimmt. Schon zuvor hatten die Stadt und Käufer Döpfner mit den Kleingärtnern einen Zeitplan festgelegt, nach dem die Parzellen in diesem Herbst, zum Ende der Vegetationsperiode, geräumt werden sollten. Doch seit der Einigung auch über die Entschädigungszahlungen Mitte Juni hatten die Kleingärtner nichts mehr von der Stadt oder dem Käufer gehört – so die Auskunft von Friedrich Niehaus, Chef des Verbandes der Garten- und Siedlerfreunde (VGS). Erst nach einem PNN-Bericht Anfang September hatte Oberbürgermeister Jakobs wieder mit den Kleingärtnern gesprochen. Dabei habe man sich darauf geeinigt, sich im Mai 2004 wieder zu treffen, sagte Niehaus. Außerdem habe er den einstimmigen Beschluss der Sparte „Am Jungfernsee“ übermittelt, deren Mitglieder für sich festgelegt haben, ihre Gärten nicht vor dem 30. Oktober 2004 zu verlassen. Darauf habe es von der Stadt keinen Widerspruch gegeben. Dennoch sei der Zustand für die Kleingärtner keineswegs befriedigend, sagte Niehaus. Zwei Pächter hätten sich privat verschuldet, um einen neuen Garten zu pachten – sie stünden nun plötzlich mit zwei Parzellen da. Für diese „Härtefälle“ habe der Oberbürgermeister Hilfe angekündigt, so Niehaus. Er appellierte zudem an die Kleingärtner, keine Hoffnungen aufkommen zu lassen: „Sie wollen definitiv bauen.“ Im kommenden Spätsommer wird Niehaus erneut Ersatzgärten für die Sparte suchen – schon in diesem Jahr hatte er einige „bis zur letzten Minute“ freigehalten und musste dann doch absagen. „Das geht dann aufs Neue los.“ Sabine Schicketanz

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