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PNN-UMFRAGE: Was die Potsdamer zum Wulff-Rücktritt sagen

Am Freitag trat Christian Wulff (CDU) vom Amt des Bundespräsidenten zurück. Die PNN fragten Potsdamer, was sie davon halten.

Stand:

Für Lothar Weibbrecht, 71, Rentner, war der Rücktritt „überfällig“: „Politiker sollten sich an Regeln halten. Sein Verhalten war schon für einen Ministerpräsidenten nicht angemessen. Als Präsident, der höheren Maßstäben gerecht werden muss, war er damit nicht haltbar. Sein Nachfolger muss nun das Ansehen des Amtes wiederherstellen. Allerdings mangelt es an Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten in der Politik.“

Die 18-jährige Schülerin Adeline Rüss findet: „Wenn es nach mir geht, hätte Wulff auch noch länger Bundespräsident bleiben können. Die Vorwürfe gegen ihn sind schließlich noch nicht endgültig geklärt. Bloß weil darüber in den Medien berichtet wird, muss er ja nicht schuldig sein. Es macht den Eindruck, dass er nicht fair behandelt wurde. Der nächste Bundespräsident sollte nicht so angreifbar sein wie Wulff es war.“

Sorgen um die Würde des Amtes macht sich Christina Haß, 52, aus Dallgow-Döberitz: „Ich halte den Rücktritt von Wulff für richtig, aber er kommt zu spät. Er hätte seine Fehler eher einsehen sollen. Nun ist das Amt des Bundespräsidenten beschädigt. Dennoch ist es schade, denn ich fand ihn als Präsidenten sympathisch. Mir hat es gefallen, dass mal nicht ein alter Mann Bundespräsident war. Das hat eine neue Lockerheit in das Amt gebracht.“ 

Dustin Ritthaler, 24, Krankenpfleger aus Potsdam: „Es ist gut, dass Wulff nun nicht mehr Bundespräsident ist, obwohl er eigentlich ganz sympathisch wirkte. Aber das Amt soll ja auch eine Vorbildfunktion haben. Dem konnte Wulff nach den ganzen Skandalen nicht mehr gerecht werden. Bei der Suche nach dem Nachfolger sollte man nun genau hinschauen, damit man nicht noch einmal so daneben greift.“

Constantin Schröder, 21, Fachabiturient aus Fichtenwalde: „Es ist höchste Zeit gewesen, das Wulff zurücktritt. Als erfahrener Politiker hätte er wissen müssen, dass es so endet. Er hat sich viel zu lange an dieses Amt geklammert. Wir sind zwar alle nur Menschen und machen mal Fehler, trotzdem halte ich die Vorwürfe gegen ihn für berechtigt. Sich damit herauszureden, dass er die Hotelübernachtungen bar bezahlt hätte, glaubt doch niemand.“

Nora Lust, 32, Studentin aus Potsdam: „Wulff hat seine Entscheidung zu lange hinausgezögert. Dadurch kamen immer wieder neue Dinge ans Licht. Das hätte er sich auch sparen können. Im Nachhinein muss man sagen, dass Gauck der bessere Präsident gewesen wäre. Diesmal sollten die Parteien einen gemeinsamen Kandidaten finden anstatt jemanden aus ihren Reihen durchzusetzen.“ Marco Zschieck

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