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ATLAS: Was fehlt

Das war so nicht zu erwarten. Nach ihrer Sommerpause haben die Stadtverordneten ihre erste Sitzung in Rekordzeit absolviert, sich nicht in ideologische Debatten verstrickt, diszipliniert die Tagesordnung abgearbeitet.

Das war so nicht zu erwarten. Nach ihrer Sommerpause haben die Stadtverordneten ihre erste Sitzung in Rekordzeit absolviert, sich nicht in ideologische Debatten verstrickt, diszipliniert die Tagesordnung abgearbeitet. Effizienz statt Unterhaltungswert, wie das? Der Sitzplatz des geschassten Baudezernenten war unbesetzt, an dessen Gesicht sich stets ablesen ließ, wenn er Einwände speziell seiner Grünen-Kollegen als Kokolores empfand. Weil die Fraktion Die Andere ihre Stadtverordneten turnusgemäß nach einem Jahr ausgewechselt hat, war auch ihr früherer Chef Carsten Linke nicht da – an dessen Schläfen wiederum erkennbar war, wenn er sich in Rage reden wollte. Doch ob es nur an solchen Charakteren hängt? Vielleicht ist es auch die Flüchtlingskrise und der Wille, die damit verbundenen Schwierigkeiten zu lösen, der selbst die manchmal unberechenbare Stadtpolitik zur Konzentration auf das Wesentliche zwingt. Denn Potsdam, diese aufstrebende Stadt, die ohnehin Wachstumsschmerzen infolge steigender Mieten und nötiger neuer Schulen verspürt, hat angesichts der vielen Geflüchteten eine neue, sehr große Aufgabe zu meistern. Das Einzige, was der Debatte darüber bisher fehlt oder zu kurz kommt: ein langfristiger Blick. Man darf sich nichts vormachen, viele der Flüchtlinge werden bleiben. Statt nur Notstand zu verwalten, müssen neue Wohnungen gebaut werden – oder zumindest Unterkünfte, die später auch als Sozialwohnungen genutzt werden können. Die neue Unterkunft an den Kopfweiden am Horstweg ist dafür ein gutes Beispiel. Mehr davon.

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