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ATLAS: Was soll das?

Eins dürfte seit dem gestrigen Tag klar sein: Nach dem Streit um den weißen Adler im Plenarsaal droht dem Landtagsschloss die nächste Kunstdebatte. Natürlich sind die unverkennbar an Schloss Sanssouci erinnernden Pavillons, die jetzt im Innenhof des Landtagsschlosses stehen, zunächst einmal ein Hingucker.

Von Peer Straube

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Eins dürfte seit dem gestrigen Tag klar sein: Nach dem Streit um den weißen Adler im Plenarsaal droht dem Landtagsschloss die nächste Kunstdebatte. Natürlich sind die unverkennbar an Schloss Sanssouci erinnernden Pavillons, die jetzt im Innenhof des Landtagsschlosses stehen, zunächst einmal ein Hingucker. Doch hätte es dieser „Zugabe“, wie der Künstler Florian Dombois sein Werk nennt, wirklich bedurft? Nein. Wenn man jetzt durchs Fortunaportal in den Schlosshof tritt, fragt man sich unwillkürlich: Was soll das? Die Sanssouci-Scheiben irritieren, sie sind schlicht zu viel. Auch wenn der Innenhof des Landtagsschlosses etwas kleiner ist als das Knobelsdorffsche Original – die räumliche Wirkung, die der geniale Baumeister mit seinen Proportionen einst geschaffen hat, entfaltet sich auch für den heutigen Betrachter. Zumindest galt das bislang. Denn Dombois’ Kunstwerk nimmt dem Hof diese Wirkung, es verstellt den Blick aufs Wesentliche. Viele Besucher werden sich fragen, warum man mit der Rekonstruktion der Schlossfassade einen solchen Aufwand getrieben hat, nur um dann schablonenhafte Nachbildungen eines anderen Potsdamer Schlosses davorzustellen. Die Debatte ist eröffnet.

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