ATLAS: Was übrig bleibt
Sabine Schicketanz über die Zukunft von Studio Babelsberg
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Bestätigen sich nun die alten Befürchtungen? Als vor mehr als zwei Jahren die Privatinvestoren Carl Woebcken und Christoph Fisser Studio Babelsberg überraschend übernahmen, schwante nicht nur dem Betriebsrat Böses. Viele langjährige Studio-Mitarbeiter fürchteten um die Zukunft des Traditionsbetriebs. Nach einem ersten, recht erfolgreichen Jahr stehen die Zeichen nun tatsächlich auf Krise. Denn wer 40 Mitarbeiter entlassen will, tut das nicht allein, um „attraktiver“ zu werden. Wer wie die Studio-Chefs so Kosten senken will, der steckt offenbar in Schwierigkeiten. Nachvollziehbar, denn schon lange wurde keine Hollywood-Produktion mit Millionen-Budget mehr in Babelsberg gesichtet. Das könnte sich allerdings im kommenden Jahr ändern, denn dann soll das neue „Anreizsystem“ für die Filmwirtschaft starten. 60 Millionen Euro Steuererleichterung sind genehmigt, allerdings fehlt noch das Okay von der Europäischen Union. Dies dürfte aber bei Studio Babelsberg nicht als Risiko gewertet werden. Stattdessen steht wohl die derzeitige Strategie vor dem Aus, als Rund-um-Filmdienstleister aufzutreten und weiter auf Hollywood-Filme als Geldbringer zu setzen. Vom Traditionsstudio wird dann nicht viel mehr übrig bleiben als vier Wände und ein Dach.
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