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Landeshauptstadt: „Weg vom elitären Klub Baukultur“ Reiner Nagel neuer Chef der Bundesstiftung. Sein Ziel: Bekanntheit erhöhen

Berliner Vorstadt - Die Bundesstiftung Baukultur mit Sitz in der Schiffbauergasse will sich fünf Jahre nach ihrer Gründung neu positionieren. Ihr neuer Vorstandschef, der Architekt und Stadtplaner Reiner Nagel, nannte am Donnerstag die Qualität von Wohn- und Quartiersentwicklung sowie von öffentlichen Räumen als künftige Schwerpunkte.

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Berliner Vorstadt - Die Bundesstiftung Baukultur mit Sitz in der Schiffbauergasse will sich fünf Jahre nach ihrer Gründung neu positionieren. Ihr neuer Vorstandschef, der Architekt und Stadtplaner Reiner Nagel, nannte am Donnerstag die Qualität von Wohn- und Quartiersentwicklung sowie von öffentlichen Räumen als künftige Schwerpunkte. Vom Vorgänger Michael Braum habe sich der Stiftungsrat im Guten getrennt, sagte der Staatssekretär im Bundesbauministerium, Rainer Bomba (CDU). Bomba ist Vorsitzender des Stiftungsrates. „Eine so kleine Stiftung kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen“, merkte Bomba an. Eine Straffung sei notwendig. Eine Stiftungsaufgabe sei es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren: „Wir müssen weg vom elitären Klub Baukultur.“ Laut Gesetz bestehe ein weiterer Zweck darin, die Qualität, Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Bauwesens in Deutschland national und international bekannt zu machen. Vom Bund erhalte sie hierfür pro Jahr 1,25 Millionen Euro.

Der 54-jährige Reiner Nagel hat in Hannover Architektur studiert und hat Erfahrungen als Mitarbeiter in Planungsbüros sowie als freier Architekt. „Er ist auch ein Staatsarbeiter“, so der Staatssekretär. Gemeint waren Nagels Tätigkeit als Bezirksplaner und Planungsreferent der Senatskanzlei in Hamburg sowie als Abteilungsleiter in der Berliner Senatsverwaltung. In letzterer Funktion gehörten die Europacity Heidestraße, die Nachnutzung des Flughafens Tegel sowie Projekte in der City-West zu seinen Aufgaben.

Im April 2012 habe der Stiftungsrat laut Bomba einstimmig die Neubesetzung des Stiftungsvorsitzes beschlossen. Für die ausgeschriebene Position seien 32 Bewerbungen hochqualifizierter Personen eingegangen. In einem Auswahlverfahren im November 2012 sei Nagel einstimmig für den Posten als Vorstandsvorsitzender nominiert worden. Seit 1. Mai 2013 befinde er sich offiziell im Amt. In seiner Vorstellungsrede sagte Nagel, dass die Stiftung Baukultur in Fachkreisen eine breite Wertschätzung genieße, darüber hinaus jedoch wenig bekannt sei. Das müsse sich verbessern. Die Stiftung sehe es als ihre öffentliche Aufgabe an, zum baukulturellen Verständnis einschließlich der Landschaftsarchitektur beizutragen. Auf diesen Gebieten sei „Nachwuchsarbeit Baukultur“ zu leisten.

Zum Stiftungssitz in der Schiffbauergasse 2, einer umgebauten Husarenvilla, sagt Nagel: „Das ist ein atmosphärischer Ort, aber er hat einen Nachteil: Es kommen keine Menschenströme vorbei.“ Für Ausstellungen sei das ungünstig. Aktuell ist bis zum 27. September hier eine Präsentation über das Wirken der Baukulturstiftung in den letzten fünf Jahren zu sehen. Im Wesentlichen handelt es sich um gerahmte Texte und Bilder auf Tischen. Nur selten verirrt sich ein Besucher an den zwei Öffnungstagen Mittwoch und Donnerstag jeweils von 14 bis 16 Uhr in die Ausstellungsräume. Günter Schenke

Günter Schenke

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