Links und rechts der Langen Brücke: Weg von Befindlichkeiten
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz sieht die Stadt auf einem guten Weg zur Wiederherstellung der Mitte – wenn die Entscheider unabhängig sind Der Startschuss für die Wiederherstellung der Potsdamer Mitte ist endgültig gefallen: Nach dem Beschluss des Landtags, den Parlamentsneubau auf der Kubatur des Stadtschlosses zu errichten, beginnt noch in diesem Jahr die erste handfeste Planung. Dabei hat die Stadt Potsdam einen guten Weg eingeschlagen: Per Planungswerkstatt sollen Ideen gesammelt werden für eine „Potsdam entsprechende Architektursprache“ in der neuen alten Mitte.
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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz sieht die Stadt auf einem guten Weg zur Wiederherstellung der Mitte – wenn die Entscheider unabhängig sind Der Startschuss für die Wiederherstellung der Potsdamer Mitte ist endgültig gefallen: Nach dem Beschluss des Landtags, den Parlamentsneubau auf der Kubatur des Stadtschlosses zu errichten, beginnt noch in diesem Jahr die erste handfeste Planung. Dabei hat die Stadt Potsdam einen guten Weg eingeschlagen: Per Planungswerkstatt sollen Ideen gesammelt werden für eine „Potsdam entsprechende Architektursprache“ in der neuen alten Mitte. Die für die Werkstatt gesetzten Rahmenbedingungen machen einen idealen Eindruck. Es ist festgeschrieben, dass Architekturbüros aus dem Land Brandenburg beteiligt werden – die „Brandenburg-Quote“ ist dabei mit drei von acht Büros insgesamt angemessen hoch. Ein moderierendes Gremium ist ebenfalls geschaffen, mit Prof. Urs Kohlbrenner ein versierter Fachmann gefunden, der die Planungswerkstatt organisiert. Und nicht zuletzt hat die Stadtverwaltung die Beteiligung der Öffentlichkeit zugesagt – zunächst per Ausstellung der Ideen und Entwürfe im Schaufenster der Fachhochschule an der Friedrich-Ebert-Straße und damit an Ort und Stelle des Geschehens. Spannend wird nun, ob sich die Vision dieser Planungswerkstatt in die Realität umsetzen lässt. Dabei wird es zunächst auf die Auswahl der Teilnehmer der Planungswerkstatt ankommen – immerhin ist diese europaweit ausgeschrieben. Die Entscheidungen werden nicht leicht fallen, sind aber umso wichtiger, da die Resultate der Werkstatt vor allem realistisch sein müssen – und keine prestigeträchtigen Luftschlösser. Ankommen wird es aber vor allem auf das Gutachter-Team, das am Ende den Entwurf mit „Konsensfähigkeit“ herausfiltern soll. Dieses Team muss tatsächlich offen sein für neue Ideen, sich entfernen von Potsdamer Befindlichkeiten und politischen Streitigkeiten. Ansonsten könnte die Planungswerkstatt zu einem zwar attraktiven Spiel geraten, das am Ziel jedoch vorbei geht – weil Innovationen gegen festgefahrene Vorstellungen dann keine Chance haben.
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