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Sport: Wegbegleiter

Seit 53 Jahren treffen Babelsberg 03 und Lichtenberg 47 aufeinander. Am Sonntag zum 21. Mal.

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Seit 53 Jahren treffen Babelsberg 03 und Lichtenberg 47 aufeinander. Am Sonntag zum 21. Mal. Von Peter Rosenzweig Es war vor Beginn der zweiten Saison der DDR–Fußball-Oberliga 1950/51. Rotation Babelsberg hatte mit den spielstarken Cottbussern Hans Schöne, Karl-Heinz Wohlfahrt und Harry Adam sein Aufgebot enorm verbessert und wurde als ein Geheimtipp für die Meisterschaft gehandelt. In der Zusammensetzung der obersten DDR-Klasse hatte sich Einiges verändert. In Berlin war es mit der Einführung des Vertragsspielertums und der Einrichtung der Vertragsliga als höchste Klasse in den Westsektoren zur Spaltung des Gesamtberliner Spielbetriebes gekommen. Die drei Ostberliner Mannschaften Union Oberschöneweide, VfB Pankow und Lichtenberg 47 wurden in die oberste DDR-Klasse eingereiht, waren aber durch die Abgänge mehrerer Leistungsträger nach Westberlin – die „harte Westmark“ entwickelte ansteckende Anziehungskraft! – sehr geschwächt; von Union Oberschöneweide hatten sich fast alle Kicker der Westberliner Neugründung Union 06 angeschlossen. So ging Rotation Babelsberg siegesgewiss in die für den 12. November 1950 im „Karli“ angesetzte Partie gegen Lichtenberg 47. 53 Jahre später kommt es am nächsten Sonntag um 14 Uhr an gleicher Stelle erneut zum Aufeinandertreffen der Dauerrivalen. Doch diese erste von bisher zwanzig Meisterschaftsspielen zwischen Babelsberger und Lichtenberger Fußballern sollte mit einer großen Überraschung enden. Zwar gingen die Filmstädter bis zur 38. Minute durch W. Giesler I und Wolfrum mit 2:0 in Führung, doch die 47er konterten und lagen bis zur 58. Minute mit 3:2 in Front. Noch einmal konnte Rotation durch zwei Wolfrum-Tore dagegenhalten, doch den längeren Atem hatte Lichtenberg 47, unterstützt durch Unsicherheiten der einheimischen Hintermannschaft, und gewann sensationell mit 5:4. Das war das torreichste der bisherigen Punktspielbegegnungen beider Kontrahenten. Im Rückspiel siegten die Babelsberger durch zwei Tore von Schöne und eins von Schuster mit 3:0. Die restlichen 18 Partien fanden zwischen 1966 und 1984 in der zweithöchsten Klasse, der DDR-Liga, statt. Den höchsten Babelsberger Sieg gab es am 11. Oktober 1981. Die Filmstädter gehörten damals zur erweiterten Spitze der DDR-Liga und gewannen im Lichtenberger Hans- Zoschke-Stadion durch Treffer von Brademann, Dietrich, Marienhagen, Niemann und Dankmar Edeling mit 6:0. Der zweithöchste Babelsberger Sieg gelang am 15. November 1975 im Ernst-Thälmann-Stadion mit 4:0, Dankmar Edeling (2), Werner Seibt und Klaus Rosin trafen. 1983/84, die Saison als Motor Babelsberg die Qualifikation für die reduzierte DDR-Liga in zwei Staffeln zu je 18 Vertretungen schaffte, taten sich die Motor- Männer gegen Lichtenberg 47 sehr schwer. Am zweiten Oktober 1983 gelang im „Karli“ mit Hängen und Würgen ein 1:1, den Ausgleich erzielte Michael Klein zwei Minuten vor Schluss. Auch im Rückspiel am 4. März 1984 brauchte Motor 88 Minuten, ehe Klaus Rosin mit seiner „Spezialmarke“, einem Elfer kurz vor Schluss, den 2:1-Sieg sicherstellte. Die Gesamtbilanz der bisherigen 20 Spiele lautet: Zehn Siege für Babelsberg, fünf Unentschieden, fünf Niederlagen und ein Torverhältnis von 36:22.

Peter Rosenzweig

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