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In der Döberitzer Heide leben unter anderem Przewalski-Pferde.
  Hannes Petrischak/Heinz Sielmann Siftung

© Hannes Petrischak/Heinz Sielmann Siftung

Wegen Maul- und Klauenseuche: Döberitzer Heide bei Potsdam für Besucher gesperrt

Das Naturschutzgebiet bleibt wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr bis auf Weiteres gesperrt. Bei einem Ausbruch müssten große Teile der Tierbestände getötet werden.

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Die Döberitzer Heide im Norden Potsdams ist zum Schutz der Wild- und Weidetiere vor einer Ansteckung mit der Maul- und Klauenseuche bis auf Weiteres gesperrt. Wie die Heinz-Sielmann-Stiftung, die das Naturschutzgebiet auf der ehemaligen Militärfläche betreut, am Montag mitteilte, wurden sämtliche Eingänge mit Flatterband abgesperrt und Hinweisschilder angebracht. Damit komme man der Allgemeinverfügung zur Seuchenprävention des Landeskreises Havelland nach.

Peter Nitschke, der Leiter der Döberitzer Heide, erklärte: „Wir appellieren in aller Dringlichkeit an die Bevölkerung, die Döberitzer Heide vorerst nicht mehr zu betreten oder zu befahren und auch die angrenzenden Parkplätze zu meiden.“ Die Maul- und Klauenseuche sei „eine sehr ernste Gefahr für unsere Wisente, Rothirsche und genauso für die vielen Weidetiere unserer Pächter wie etwa Galloway-Rinder, Wasserbüffel, Schafe und Ziegen“, erklärte er weiter: „Im Fall eines Ausbruchs wären wir gezwungen, große Teile unserer Tierbestände zu töten und das müssen wir unbedingt verhindern.“

Wie berichtet wurde am Freitag ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Hönow östlich von Berlin bestätigt. Dort waren drei Wasserbüffel verendet. Es handelt sich den Angaben zufolge um den ersten Ausbruch in Deutschland seit 1988. Die MKS ist eine hochansteckende fieberhafte Viruserkrankung, die hauptsächlich Klauentiere befällt. Für den Menschen ist sie ungefährlich.

Eine Kontrolle der Wildtiere im sogenannten Wildniskerngebiet der Döberitzer Heide sei schwierig, sagte Stiftungssprecherin Elisabeth Fleisch den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). Stiftungsmitarbeitende kontrollierten aber täglich die Tränken und beobachteten dabei auch die Tiere auf eventuelle Auffälligkeiten.

In der rund 3600 Hektar umfassenden Döberitzer Heide wurden bislang den Angaben zufolge rund 6600 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten nachgewiesen, darunter fast eintausend geschützte Tierarten wie Seeadler, Triops-Urzeitkrebse und Wiedehopfe. In der Wildniskernzone leben rund 130 Wisente, 24 Przewalskipferde und etwa 100 Rothirsche.

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