Homepage: Weiblich, gebildet und wohl situiert Kernzielgruppe für das Kino der Zukunft
In den vergangenen fünf Jahren hat sich laut einer Studie der Anteil der über 50-Jährigen Kinobesucher auf knapp 21 Prozent verdoppelt. Da dieser Trend auch in den kommenden Jahren anhalten soll, versucht die Filmbranche nun dieses Potenzial zu nutzen.
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In den vergangenen fünf Jahren hat sich laut einer Studie der Anteil der über 50-Jährigen Kinobesucher auf knapp 21 Prozent verdoppelt. Da dieser Trend auch in den kommenden Jahren anhalten soll, versucht die Filmbranche nun dieses Potenzial zu nutzen. Das Potsdamer Erich Pommer Institut für Medienrecht und Medienwirtschaft präsentierte in diesem Zusammenhang gestern die Ergebnisse des ersten Teils einer „Studie zum demographischen Wandel und seinen Auswirkungen auf Kinopublikum und Filminhalte in Deutschland“. Die Studie besagt, dass der Großteil der über 50-Jährigen Kinobesucher weiblich, eher gebildet sowie wohl situiert ist und in Großstädten lebt.
Die Filmwirtschaftlerin Felicitas C. Milke von der Filmhochschule „Konrad Wolf“ (HFF) in Babelsberg, sieht die so genannten „Best-Ager“ („im besten Alter“) als besonders konsumfreudig. „Außerdem legen sie viel Wert auf Ernährung, Sport, Freizeit und Reisen“. 2002 hätten bereits 47 Prozent der 60- bis 69-Jährigen dem Satz „Ich mache mir lieber ein schönes Leben als finanziell für meine Nachkommen zu sorgen“ zugestimmt.
Die in der Studie behandelte Gruppe fühlt sich nach eigenen Aussagen durchschnittlich zehn Jahre jünger. Den empirischen Erhebungen zufolge würde das ältere Publikum generell kleinere Kinos, besseren Service und gewaltfreiere Filme mit wenig Sexszenen bevorzugen. Ginge es nach den „Älteren“, wäre der Kinobesuch ein soziales Event mit einer Vor- und Nachbereitung, dass sich erheblich vom Fernsehabend daheim abhebt.
Der zweite Teil der Studie soll die praktische Umsetzung des ersten Teils werden: Die vermehrte Produktion von Filmen für über 50-Jährige. Besondere Beachtung sollen bei der Produktion Sounddesign, filmische Effekte, Farben, Musik und Schnitt finden. So erhofft man sich, die Filmbranche hinsichtlich der Bedürfnisse der älteren Kinobesucher zu sensibilisieren und die Besucherzahlen der Kinos nach oben zu treiben. Voraussichtlich wird die Studie im September diesen Jahres als Buch erscheinen und in Bibliotheken einzusehen sein. bin
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