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Sport: Weibliche Härte mit Folgen

Kickers-Spieler Sperl beim Testkick gegen Fauen-Bundesligist Turbine Potsdam verletzt

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Der 2:0-Testspielsieg des Frauen-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam am Samstagnachmittag gegen die Potsdamer Kickers geht zwar nicht in die Geschichtsbücher ein, als Seltenheit kann er allerdings schon verbucht werden. „Es war einer der wenigen Siege, den wir gegen ein Männer-Landesklasse-Team erringen konnten“, sagt auch Turbine-Trainer Bernd Schröder. Der 71-Jährige kann sich noch vage an einen Sieg im Cottbuser Raum erinnern und an einen außerhalb der Landesgrenze Brandenburgs: „Irgendwo in Sachsen“ gab es auch mal einen Erfolg gegen ein vergleichbar starkes Team.

„Wenn wir höherklassige Männerteams besiegen können, scheinen wir auf einem guten Weg zu sein“, resümiert Schröder den Erfolg vom Wochenende, bei dem Ada Hegerberg (29.) und Tabea Kemme (63.) mit einem direkten Freistoß getroffen hatten. „Dennoch müssen wir jetzt vorsichtig sein, dass die Spielerinnen nicht denken, sie wären etwas Besonderes.“ Spiele zwischen Männern und Frauen seien schwer vergleichbar mit den Duellen zwischen Frauenteams. Den größten Unterschied sieht Schröder ganz klar in der physischen Überlegenheit der Männer: „Technisch sind wir eigentlich immer besser, aber athletisch können wir oftmals nicht mithalten.“

Das sah am Samstag im Luftschiffhafen allerdings phasenweise etwas anders aus: Immer wieder wurden Spieler der Potsdamer Kickers von den Turbinen, die teilweise sehr aggressiv in die Zweikämpfe gingen, zu Boden gebracht.

„In der ersten Halbzeit sind die Mädels ganz schön hart eingestiegen“, sagt Kickers-Trainer Stephan Ranz, der darüber nicht erfreut war. „Ich habe zu meinen Spielern noch gesagt, sie sollen ruhig bleiben, aber was Turbine teilweise in der ersten Halbzeit gemacht hat, hatte nicht den Charakter eines Testspiels.“

Abwehrspieler Veit Sperl hatte bereits nach vier Spielminuten das Nachsehen. Nach einem Foul von Genoveva Anonma musste er mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk vom Feld und wird den personell ohnehin nicht gut aufgestellten Potsdamer Kickers im Abstiegskampf der Rückrunde zunächst einmal fehlen. Bei Turbine geht es indes noch um die Startformation für das erste Rückrundenspiel am kommenden Sonntag beim FC Bayern München. „Die Trainingseinheiten und -spiele haben uns gezeigt, dass wir 18 starke Spielerinnen haben“, so Schröder. Im heutigen Testspiel bei der SG Saarmund (19 Uhr) will Schröder mit den elf Spielerinnen anfangen, die dann auch in München auflaufen werden, sagte er am Montag den PNN.

„Vielleicht war das auch ein Grund für die Härte einiger Mädels, die ihren Stammplatz noch nicht sicher haben“, versucht Ranz das forsche Angehen der Turbinen mit dem harten Kampf um die Stammplätze zu erklären. Luisa Müller

Luisa Müller

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