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Weihnachten in der Ferne. US-Girl Brittany Tillman (r.), hier am Mittwoch in ihrem ersten Heimspiel für den SC Potsdam an Netz, kann jetzt nicht heim nach Memphis (Tennessee) zu Mutter Alicia, Vater Kevin und Bruder Brian. In diesem Tagen stehen wichtige Erstliga-Spiele an, daher wird die 22-Jährige Heiligabend in der Familie des SC-Teammanagers Thomas Dörfler verbringen.

© Olaf Möldner

Sport: Weihnachten zwischen Volleyballnetzen

Das Bundesliga-Team des SC Potsdam spielt heute Abend in Stuttgart und am 27. Dezember in Hamburg

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Weihnachten steht unmittelbar bevor, doch für die Volleyballerinnen des SC Potsdam bleibt in dieser Bundesliga-Saison nicht viel Zeit, um Geschenke auszupacken, die Gänsekeule zu genießen und mit der Familie die Zeit in Ruhe zu verbringen.

Nach ihrem dritten Saisonerfolg am Mittwochabend, einem klaren 3:0 daheim gegen Bayer Leverkusen (PNN berichteten), setzen sich die Spielerinnen und der Trainerstab des Bundesligisten SCP heute noch einmal in den Bus, um zum Punktspiel nach Stuttgart zu reisen; am Freitag steht ein kompletter Spieltag auf dem Liga-Programm. „Wir fahren morgens um sechs Uhr los“, erzählt Kapitänin Patricia Grohmann. „Und kommen dann am 24. Dezemer morgens um sieben Uhr oder so wieder in Potsdam an.“ Am zweiten Weihnachtsfeiertag steht gleich wieder eine Trainingseinheit zur Vorbereitung auf das Spiel am 27. Dezember beim Volleyball Team Aurubis Hamburg auf dem Plan.

Gegen die Smart Allianz Stuttgart erhofft sich Trainer Alberto Salomoni heute von seinen Spielerinnen, dass sie weiter an die guten Leistungen der vergangenen vier Spiele anknüpfen können. „Die Moral ist gut“, sagt der Coach. „Natürlich versuchen wir, das Spiel zu gewinnen. Wir fahren nicht dorthin, um die Punkte abzugeben.“ Salomoni weiß aber auch, dass der dichte Spielkalender nicht unbedingt ein Vorteil für sein junges Team ist: Innerhalb von 14 Tagen haben die Potsdamerinnen fünf Spiele zu absolvieren und mittendrin liegen noch die Weihnachtsfeiertage. „Es bleibt immer wenig Zeit, um die Spiele vorzubereiten. Da kann es besonders meiner jungen Mannschaft passieren, dass sie wieder einmal Lehrgeld bezahlen muss.“

Auch den beiden angeschlagenen Leistungsträgerinnen Grohmann (Oberschenkelzerrung) und Lucia Fresco – genannt „La Bomba“ –, die trotz der Entzündung ihrer Sprunggelenksbänder im Leverkusen-Spiel mit starken Angriffsschlägen herausragte, bleibt kaum Zeit zur Regeneration. „Sie müssen einfach die Zähne zusammenbeißen“, fordert der Trainer. Neuzugang Olga Raonic, die seit Dienstag mit der Mannschaft trainiert, für das Leverkusen-Spiel jedoch noch keine Spielberechtigung hatte, könnte noch in diesem Jahr zu ihrem ersten Einsatz im SCP-Trikot kommen. „Die Spielberechtigung ist da. Ob sie gegen Stuttgart schon spielen wird, wird sich zeigen“, so Salomoni, der morgen Vormittag zum Weihnachtsfest zu seiner Freundin nach Ivrea in Italien fliegt.

Zeit für eine Mannschaftsweihnachtsfeier gab es bisher in der Adventszeit nicht: „Dieses Jahr wird es eine Busweihnachtsfeier geben. Wir nehmen was zu essen und zu trinken mit, machen auch Julklapp und versuchen es uns so ein bisschen weihnachtlich zu machen vor dem Spiel“, erzählt Grohmann, die trotz Profisport und der Partie kurz nach Weihnachten an Heiligabend nicht auf den traditionellen Gänsebraten im Kreise der Familie verzichten wird.

Für seine ausländischen Spielerinnen Brittany Tillman aus den USA, Olga Raonic aus Serbien und Lucia Fresco aus Argentinien, für die keine Zeit bleibt, über die Feiertage nach Hause zu ihren Familien zu fliegen, hat sich der Verein etwas überlegt. „Brittany und Olga werden an Heiligabend bei uns in der Familie sein“, sagt Teammanager Thomas Dörfler, der selber noch zwei Töchter in dem Alter der Spielerinnen hat. „Und Lucia wird bei unserem Leistungsstützpunktleiter David Abraham, der ebenfalls Vater von zwei Töchtern ist, mitfeiern.“ Am ersten Weihnachtsfeiertag wollen die Spielerinnen dann selbst etwas unternehmen.

Luisa Müller

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