Landeshauptstadt: Weil Dirk nicht singen kann
Potsdamer Gruppe will mit dem „Metal Guardian“ alle zwei Monate ein Fanzine für die Szene veröffentlichen
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Er kann nicht singen und kein Instrument spielen – aber ein Hobby mit seiner Lieblingsmusik sollte es für Dirk Keil schon sein. Nun hat der 27-Jährige Potsdamer die Lösung gefunden. Zusammen mit mehreren Freunden aus der Region hat er sein eigenes Musikmagazin ins Leben gerufen, dass nun alle zwei Monate mit einer Auflage von 1000 Stück erscheint: Unter dem Namen „Metal Guardian“ soll dort über die Brandenburger und Berliner Heavy Metal-Szene berichtet werden. Kostenlos.
Keil und seine Freunde setzen dabei auf ein Konzept, dass es seit Ende der 70“er Jahre gibt: Damals entstanden die ersten so genannten Fanzines, kleine Magazine also, in denen Fans einer bestimmten Jugendkultur für andere Fans schreiben – abseits der etablierten Medien. „In den großen deutschen Metal-Zeitschriften spielt unsere Szene in Brandenburg und Berlin kaum eine Rolle“, begründet denn auch Dirk das Engagement. Dass das jeweils rund 20 Seiten starke Heft nun erscheinen kann, habe er dabei nicht nur dem Enthusiasmus seines Teams zu verdanken – sondern auch seinem Job in einer kleinen Druckerei. „Mein Chef war früher selber ein Rocker, da bekommen wir die volle Unterstützung.“
Die nächste Ausgabe ist gerade frisch gedruckt. Ab Ende Januar wird das Heft in einschlägigen Szene-Clubs in Potsdam und Berlin von Hand verteilt. Mit dabei ist unter anderem ein Interview mit der Babelsberger Metal-Band Koprom. Daneben gibt es Konzertberichte und einen Festival-Planer. Ist das Heft erschienen, treffen sich die Macher wieder in einer Potsdamer Kneipe, um Themen für die nächste Ausgabe zu besprechen: Wer geht wohin, wer spricht mit wem, wer hört was? Dirk Keil ist sicher, dass sich der Aufwand lohnt: „So können wir Bands der Region bekannter machen.“ HK
Im Internet: www.myspace.com/
metalguardianmag
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