zum Hauptinhalt

GESCHICHTE: Wein, Krieg und Erholung

Erstmals erwähnt wurden die Hänge des Brauhausbergs im Jahre 1515. Damals wurde ein kurfürstlicher Weinberg angelegt, auf dem noch bis um 1700 herum Wein gekeltert wurde und der von einem großen Tiergarten umgeben war.

Stand:

Erstmals erwähnt wurden die Hänge des Brauhausbergs im Jahre 1515. Damals wurde ein kurfürstlicher Weinberg angelegt, auf dem noch bis um 1700 herum Wein gekeltert wurde und der von einem großen Tiergarten umgeben war. 1631, während des Dreißigjährigen Kriegs, schlugen schwedische Soldaten unter Gustav Adolf II. auf dem Berg ein Feldlager auf, 1703 richtete sich die Schützengilde am Osthang einen Schießplatz ein. Nur wenig später, 1716, wurde ein altes Kornmagazin in die königliche Bierbrauerei umgewandelt – seitdem trägt der Berg seinen heutigen Namen. Bereits 1752 entstanden unter Friedrich II. die ersten Wohnungen am Brauhausberg. Der König ließ für zugereiste Maurer- und Zimmermannsgesellen rund um das Areal der heutigen Max-Planck- Straße 20 Häuser bauen. Friedrich Wilhelm III. machte die Spitze des Berges zu einem Aussichtspunkt mit Belvedere. Während der Napoleonischen Kriege diente der Berg wiederum kriegerischen Zwecken, kurz danach bekam die Königsbrauerei noch Konkurrenz durch die Braumeister Adelung und Hoffmann, die ab 1829 dort das „Potsdamer Stange- Bier“ herstellten. Weitere Wohnhäuser kamen hinzu.

Um die Jahrhundertwende wurde auf der Spitze des Bergs die neue Kriegsschule errichtet, die später als Sitz der SED-Bezirksleitung unter dem Namen „Kreml“ bekannt wurde und in der bis Ende 2013 der Landtag sein Domizil hatte. Bis 1935 entstand ein neues Wohnquartier an den Hängen des Bergs, 1940 kam ein Kino mit 700 Plätzen hinzu, eine Tram umkurvte den Brauhausberg. Beim Bombenangriff am 14. April 1945 wurde fast die gesamte Bebauung in Schutt und Asche gelegt, die Aufräumarbeiten dauerten fünf Jahre. Zwischen 1969 und 1971 schließlich entstand die Schwimmhalle, nahezu zeitgleich wurde das heute leer stehende Terrassenrestaurant „Minsk“ eröffnet. Dessen Schicksal schien, wie das der DDR-Schwimmhalle, eigentlich besiegelt: Es sollte für den geplanten Wohnungsbau abgerissen werden. Nun hat der Landessportbund für das Gebäude 1,5 Millionen Euro geboten und will es zur Kita umbauen. Das Angebot werde geprüft, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) den PNN. Eine Entscheidung soll im ersten Quartal 2015 fallen. pee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })