Potsdam: Weisse Flotte verärgert über Rathaus
Irritiert hat Weisse-Flotte-Chef Jan Lehmann zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Rathaus in den Wassertaxis des Fahrgastunternehmens keine Alternative für den öffentlichen Nahverkehr sieht. „Dabei hat mit uns nie jemand gesprochen“, sagte Lehmann am Dienstag den PNN.
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Irritiert hat Weisse-Flotte-Chef Jan Lehmann zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Rathaus in den Wassertaxis des Fahrgastunternehmens keine Alternative für den öffentlichen Nahverkehr sieht. „Dabei hat mit uns nie jemand gesprochen“, sagte Lehmann am Dienstag den PNN.
Wie berichtet hatte der Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) direkt unterstellte Fachbereich Wirtschaft den Stadtverordneten gerade mitgeteilt, dass die Wassertaxis mit ihrer Kapazität von maximal 60 Personen und 20 Fahrrädern keine Alternative seien. Begründung: Die Anlegestellen lägen nicht in den Kernbereichen des Fahrgastaufkommens. Das empört Lehmann, der etwa auf die Anlegestellen am Hauptbahnhof oder in der Schiffbauergasse verwies. „Ich kann über diese Mitteilung aus dem Rathaus nur den Kopf schütteln“, so Lehmann. 40 000 Fahrgäste würden pro Jahr mit den Wassertaxis fahren, auch viele Potsdamer. „Das ist kein reines Touristenangebot“, widerspricht Lehmann. Angesichts des Verkehrschaos in der Stadt wäre es sinnvoll gewesen, auch die Wasserwege mit in die Lösung der Probleme einzubeziehen.
Die Stadtverordneten hatten im Juni auf SPD-Initiative beschlossen, dass geprüft werden soll, ob die Havelgewässer in den Nahverkehr einbezogen werden können. Dazu sollten auch Gespräche mit der Weissen Flotte geführt werden. Stadtsprecher Stefan Schulz teilte auf Anfrage mit, die Mitteilung an die Stadtverordneten sei nur ein Zwischenbericht. Für Gespräche mit dem Unternehmen sei die Stadt offen. Schulz gab zu bedenken, dass für eine Zusammenarbeit mit der Weissen Flotte Investitionen in mehr Wassertaxis, Anlegestellen und Personal getätigt, Fahrgastpotentiale erhoben und das Angebot in das Stadtentwicklungskonzept Verkehr aufgenommen werden müsste. Aus Sicht der Stadt entstünde dabei aber lediglich ein „Parallelverkehr, der keine Entlastung der bisherigen Verkehrsprobleme zeitigen würde“, so Schulz.
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