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Potsdam: Weisse Flottet startet in die Hauptsaison

Die Reederei Weisse Flotte will in diesem Jahr die 300 000-Besucher-Marke knacken. Nicht zuletzt hofft sie auf den positiven Barberini-Effekt.

Von Katharina Wiechers

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Potsdam - Mit der traditionellen Flottenparade ist die Weisse Flotte am gestrigen Sonntag in die Hauptsaison gestartet. Die Potsdamer Reederei rechnet mit einem besonders erfolgreichen Jahr, schließlich gibt es zahlreiche neue Angebote – und den „Barberini-Effekt“.

Das Barberini lockt zusätzliche Gäste in die Stadt

287 000 Fahrgäste zählte die Weisse Flotte vergangenes Jahr, 2017 hofft das Unternehmen darauf, die 300 000er- Marke zu knacken. Nicht zuletzt, weil in unmittelbarer Nachbarschaft, am Alten Markt, im Januar das neue Barberini-Museum eröffnet hat. „Das Museum ist ein enormer Anziehungspunkt, das merken wir schon jetzt“, sagt Kathleen Kallenbach, die bei der Flotte für das Marketing zuständig ist. Das hochkarätige Kunsthaus lockt zusätzliche Touristen in die Innenstadt, zudem gibt es eine exklusive Kooperation zwischen Barberini und Weisser Flotte. Museumsbesucher bekommen einen Euro Rabatt für eine Schifffahrt, Flotten-Gäste zahlen einen Euro weniger fürs Museum. Vor allem die Teilnehmer an den Schlösserrundfahrten seien meist kulturinteressiertes Publikum, so Kallenbach. „Diese Zielgruppe ist natürlich auch für das Barberini interessant.“ Schon in der Vorsaison habe sich die Rabatt-Aktion positiv bemerkbar gemacht, so Kallenbach. Sie bringe in etwa genauso viele Extra-Kunden auf die Schiffe wie die seit Jahren etablierte Berlin Welcome Card, so Kallenbach. Konkrete Zahlen konnte sie allerdings noch nicht nennen.

Eine weitere Kooperation ist dieses Jahr mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geplant, die eine Ausstellung über den Gartenkünstler Hermann von Pückler-Muskau im Schloss Babelsberg zeigt – schon am 29. April wird sie eröffnet. Wer vom Hafen unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs mit dem Wassertaxi zur Ausstellung im Park Babelsberg fährt, zahlt hin und zurück nur sieben Euro, so Kallenbach. Das ist halb so viel wie der reguläre Wassertaxi-Preis, zudem zahlen Wassertaxi-Kunden in der Ausstellung nur den ermäßigten Eintritt. Aus Anlass der 700-Jahr-Feiern in Caputh und Ferch bietet die Flotte 2017 außerdem am 21. Oktober eine Spezialfahrt mit dem Titel „Schwielowsee in Flammen“ an – eine Tanz-Fahrt mit abschließendem Feuerwerk über dem See.

Gemeinsames Singen, Tagesfahrten nach Berlin oder Nachtfahrten mit Dinner

Neben diesen Sonderaktionen, die nur 2017 stattfinden, will die Weisse Flotte außerdem neue Formate einführen, wie etwa „Bingo mit Ingo“. Bei dieser Fahrt, die sich vor allem an ein älteres Publikum richtet, können die Fahrgäste bei Kaffee und Kuchen Bingo Spielen und auf Gewinne hoffen – erstmals angeboten wird sie im November. Eher für junge Leute ist hingegen die Halloweenparty im Oktober gedacht, die nach einem Probelauf im letzten Herbst nun etabliert werden soll. Die Tanzparty mit DJ sei 2016 sehr gut angenommen worden, obwohl sie erst kurzfristig angesetzt wurde, so Kallenbach. Sie findet dieses Jahr am 28. Oktober statt. Im Dezember wird es zudem zwei Ausgaben von „Sing4Fun“ geben, bei der die Fahrgäste begleitet von einer Live-Band bekannte Songs wie „Atemlos“, „We Will Rock You“ oder „Highway to Hell“ trällern können. Zielgruppe seien hier alle Altersklassen, so Kallenbach. Gemeinsames Singen liege im Trend. Unabhängig davon bietet die Weisse Flotte aber auch in dieser Saison wieder ihre Klassiker an, zum Beispiel die bereits erwähnte Schlösserrundfahrt, Tagesfahrten nach Berlin oder durch Brandenburg, Abend- oder sogar Nachtfahrten sowie Ausflüge mit Dinner, Musik oder Feuerwerk. Mit im Programm ist auch wieder die Wannsee-Rundfahrt, die nun auch abends angeboten wird.

Die Flotte ist die gleiche wie in den vergangenen Jahren, so Kallenbach: Acht Schiffe werden auf dem Wasser sein, vom Flaggschiff „MS Sanssouci“ über die moderne „MS Belvedere“ bis zum historischen Dampfschiff „Gustav“. Hinzu kommen noch die beiden Wassertaxis, die im Linienverkehr unterwegs sind. Neu sind seit letztem Jahr hingegen das Restaurant und der Pavillon, für den die Reederei so lange kämpfen musste. „Aber es hat sich gelohnt“, sagt Kallenbach. „Es sieht schön aus, ist modern und passt zur neuen Mitte.“

Gerade noch rechtzeitig zum Saisonstart wurden übrigens auch alle Kapitänsstellen bei der Weissen Flotte besetzt, einige Schiffsführer, wie sie korrekt heißen, waren in Rente gegangen und mussten ersetzt werden, so Kallenbach. 15 gibt es nun wieder insgesamt, dazu noch etwa 125 weitere Mitarbeiter zum Beispiel im Service oder in den Schiffsküchen. Kallenbach ist zuversichtlich: „Wir sind gut aufgestellt.“

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