Golm: Weiter Streit um Golmer Ortsbeirat
Johannes Gräbner, einer der ehrenamtlichen Redakteure dieser Ortsteilzeitung, fordert jetzt in einem Offenen Brief den Rücktritt von Saskia Ludwig (CDU) und Sylvia Frenzel (Bürgerbündnis) von ihren Posten im Ortsbeirat.
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Golm - Nach dem vorerst gescheiterten Versuch, den Golmer Ortsvorsteher Marcus Krause (SPD) abzuwählen, kehrt noch immer keine Ruhe bei den Verantwortlichen im Ortsteil ein. Der neueste Streitpunkt: die Ortsteilzeitung „14476 Golm“. Johannes Gräbner, einer der ehrenamtlichen Redakteure dieser Ortsteilzeitung, fordert jetzt in einem Offenen Brief den Rücktritt von Saskia Ludwig (CDU) und Sylvia Frenzel (Bürgerbündnis) von ihren Posten im Ortsbeirat.
Auslöser für Gräbners drastische Forderung ist ein Beschluss des Ortsbeirates vom vergangenen Dienstag. Das Gremium hatte mit den Stimmen von Frenzel und Ludwig sowie von Wolf-Dieter Philipp (Linke) beschlossen, die Entscheidung über einen schon lange beantragten kommunalen Zuschuss für die Ortsteilzeitung zu vertagen. Die Folge dieses Beschlusses, so Gräbner, sei, dass die für den kommenden November geplante Ausgabe nicht erscheinen könne – es sei denn, es findet sich eine alternative Finanzierungsquelle. Gräbner stört sich dabei vor allem an dem Prozedere im Vorfeld des Beschlusses. Seit längerer Zeit habe es ein Gespräch zwischen Ortsbeirat und Zeitungsredaktion geben sollen. Als Termin dafür sei der 1. August um 19 Uhr vereinbart gewesen. Nachdem dieser Treff festgelegt worden sei, hätten Ludwig und Frenzel eine außerordentliche Ortsbeiratssitzung für denselben Tag beantragt. Die Folge: Beide Termine überschnitten sich. Daher schrieb Frenzel an die Redaktion von „14476 Golm“, der Termin für das Treffen zwischen Ortsbeirat und Zeitungsmachern müsse auf 17.30 Uhr vorverlegt werden. Das passte wiederum der Redaktion zeitlich nicht – Grund genug für die Mehrheit um Ludwig, im Ortsbeirat die Entscheidung über den Zuschuss zu vertagen.
Vorwurf: Ludwig und Frenzel haben verantwortungslos gehandelt
Gräbner wirft Ludwig und Frenzel nun verantwortungsloses Handeln vor, da beiden bewusst gewesen sei, dass mit der Vertagung der Angelegenheit die nächste Ausgabe nicht termingerecht erscheinen könne. Doch Gräbners Kritik ist umfassender: So moniert er das Presseverständnis von Ludwig, die am Dienstagabend gesagt hatte, wenn der Ortsbeirat schon einen Großteil der Zeitungskosten trage, dann müsse er auch bei den Inhalten mitreden dürfen. Sowohl Frenzel als auch Ludwig, so Gräbner, hätten bei weiteren Themen bewiesen, dass mit ihnen eine ordentliche Sacharbeit nur schwer möglich sei. Frenzel wollte sich am gestrigen Freitag zu den Vorwürfen nicht äußern; Ludwig ließ einen Fragenkatalog der PNN unbeantwortet und bot stattdessen über einen Mitarbeiter ein "schriftliches und autorisiertes Interview" an. Holger Catenhusen
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