Landeshauptstadt: Weiter trotz Niederlage
Kulturhauptstadt GmbH setzt Arbeit fort
Stand:
Kulturhauptstadt GmbH setzt Arbeit fort Die Kulturhauptstadt GmbH wird trotz der negativen Juryentscheidung vorerst weiterarbeiten. Bei der gestrigen Aufsichtsratsitzung erging der Beschluss, dass die vier Mitarbeiter der GmbH um Projektleiter Moritz van Dülmen bis zum 30. Juni ein Konzept für ein „professionelles Kulturmarketing“ in Potsdam erstellen sollen, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nach der Sitzung im Alten Rathaus. Die im Rahmen der Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 begonnenen 17 Projekte, darunter der Filmwettbewerb „Vision Possible“ und die geplante Medientagung im September, sollen weitergeführt werden. Trotz der „bedauerlichen Entscheidung“ der Jury werde man nicht mit politischem Druck versuchen, auf die Entscheidung des Bundesrates im Juni, welche Stadt nach Brüssel weiterempfohlen werden soll, Einfluss zu nehmen, betonte Jakobs. Potsdam habe sich mit der Entscheidung der sieben Jurymitglieder für die Mitbewerber Essen und Görlitz abgefunden. Eine vorläufige Auswertung der Arbeit der Kulturhauptstadt GmbH habe gezeigt, dass hier mit „professionell“ Potsdams Kultur international bekannt gemacht wurde. Daher soll nach Fertigstellung des Konzeptes für das Kulturmarketing die Empfehlung an die Stadtverordnetenversammlung gehen, die derzeitige Kulturhauptstadt GmbH mit dieser neuen Aufgabe zu betrauen. Die Arbeit der Kulturhauptstadt GmbH habe gezeigt, dass in Sachen europaweiter Vermarktung von Potsdams Kulturereignissen, wie beispielsweise die Musikfestspiele Sanssouci, noch erhebliche Defizite vorliegen, so Jakobs. Van Dülmen erklärte, dass man gerade mit dem „Thema Kultur wahnsinnig viel bewegen kann“. Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer stimmte der durchweg positiven Bewertung der Arbeit der Kulturhauptstadt GmbH zu. Durch die Bewerbung sei eine „Stabilität der Kulturfinanzierung“ erreicht, die in den kommenden Jahren weitergeführt werden soll, so Fischer. Zu möglichen Einschränkungen beim Jahresbudget für die GmbH von 600000 Euro erklärt Jakobs nur, dass hier ein „überarbeiteter Wirtschaftsplan“ erstellt werden soll. Zu der Weiterbeschäftigung der fünf Mitarbeiter sagte Jakobs, dass die Arbeitsverträge bis zum Ende diesen Jahres bzw. bis Mitte 2006 laufen. Die Fraktion Die Andere forderte gestern in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung, dass die GmbH „unverzüglich aufgelöst“ werden solle. „Mit dem Votum der Fachjury für die Mitbewerberstädte Görlitz und Essen ist dem weiteren Betrieb der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH jegliche Grundlage entzogen“, heißt es im Antrag. Der Stadtverordnetenversammlung soll zur Sitzung im Mai ein Zeitplan zur Abwicklung der GmbH vorgelegt werden. D. Becker
D. Becker
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: