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Landeshauptstadt: Weiter Wirbel um Bauer

Polizei nahm Personalien auf / Andere droht CDU

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Um Benjamin Bauer, der als Kandidat der Wählergruppe Die Andere bei den Oberbürgermeisterwahlen noch 2300 Stimmen holte, gibt es weiteren Wirbel. Die Polizei in Potsdam bestätigte gestern einen Vorfall während des zurückliegenden Wahlkampfs, über den die PNN am Wochenende berichtet hatten.

Dabei geht es um den Vorwurf der Sachbeschädigung und um ein ramponiertes Wahlplakat der CDU-Oberbürgermeisterkandidatin Barbara Richstein. Laut Polizeisprecher Mario Heinemann sei die Polizei am 9. September gegen 2 Uhr nachts von einer Potsdamerin zur Behlertstraße, Zufahrt Nuthestraße gerufen worden. Die Zeugin soll laut Polizei zwei junge Männer beobachtet haben, wie diese gegen einen Plakataufsteller der Christdemokraten sprangen und dieser umstürzte. „Als Polizisten dort ankamen, haben sie zwei männliche Personen festgestellt und deren Personalien aufgenommen“, so Heinemann. Zu den Namen wollte der Sprecher aus „Persönlichkeitsschutzgründen“ ausdrücklich nichts sagen.

Den PNN liegt allerdings eine Strafanzeige der Potsdamer Polizei an die CDU aus der vergangenen Woche über eine von Amts wegen am 9. September gestellte Strafanzeige vor. Darin wird zur Sachbeschädigung neben dem 27 Jahre alten Bauer ein weiterer, 23-jähriger Mann als Verdächtiger genannt. Die CDU kündigte an, Strafantrag gegen Bauer zu stellen.

Bauer bestreitet den Vorwurf der Sachbeschädigung vehement. Gestern erhielt er Unterstützung von Lutz Boede, Geschäftsführer der Wählergruppe Die Andere: „Benjamin hat mir versichert, dass er nichts beschädigt hat – das glaube ich ihm.“ Zugleich prüfe die Wählergruppe rechtliche Schritte gegen die CDU, so Boede. Denn das Strafgesetzbuch stelle zum Schutz eines „fairen Verfahrens“ die Veröffentlichung amtlicher Schriftstücke eines Strafverfahrens vor Eröffnung einer Hauptverhandlung unter Strafe. „Wir fordern den Geschäftsführer der CDU auf, Auskunft über die Personen zu geben, die für die strafbare Weitergabe des Schreibens an die Presse verantwortlich sind“, so Boede. Dazu seien auch Wahlplakate von Bauer mit Aufklebern von der Jungen Union „verunziert“ worden, so Boede weiter – und warnte die CDU vor einem „juristischen Kleinkrieg“. Henri Kramer

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