Von Michael Meyer: Weiter zuversichtlich
Turbine Potsdam will nun auch bei Bröndby treffen
Stand:
Sie hatte zwar gerade gewonnen und dabei das entscheidende 1:0 geschossen – zufrieden war Fatmire Bajramaj deshalb am Mittwochabend nach Turbine Potsdams Hinspiel-Heimsieg gegen Bröndby IF Kopenhagen im Achtelfinale der UEFA Women’s Champions League aber nicht. Im Gegenteil. „Wir haben heute nicht mal 60 Prozent von dem gezeigt, was wir können. Eigentlich sind wir vor dem Tor abgezockter, aber heute waren wir nicht konzentriert genug“, erklärte Turbines Spielmacherin, die gegen Bröndby nach Zuspiel Tabea Kemmes getroffen hatte (17./PNN berichteten) und auch sonst von den Däninnen auf dem vom Regen aufgeweichten Boden nie zu halten war. Nur vorn fehlte diesmal mit der verletzten Anja Mittag ihre kongeniale Sturmpartnerin, und die anderen Mannschaftskolleginnen konnten aus Potsdams Feldüberlegenheit kein zählbares Kapital schlagen.
Beispielsweise Mittelfeldspielerin Nadine Keßler, die mehrere gute Möglichkeiten vergab (27., 44., 47., 84.). „Wir hätten heute viel höher gewinnen müssen, aber vorm Tor hat bei mir die letzte Konsequenz gefehlt“, sagte die 21-Jährige selbst. „Woran es lag, kann ich nicht sagen. Es gibt halt Tage, an denen der Ball einfach nicht rein will “ Auch Bernd Schröder haderte mit der Chancenverwertung. „Sonst macht Nadine Keßler die Dinger mit links rein“, sagte der Turbine-Trainer. „Wichtig ist, dass wir zu Null gespielt haben, aber wir hatten uns mehr ausgerechnet. Wir hatten Chancen für zwei Spiele.“
Des einen Leid – des andern Freud. „Ich bin sehr glücklich über dieses Resultat“, meinte Bröndbys Spielführerin Mia Brogaard, und ihr Coach Klavs Rasmussen erklärte, warum auch er zufrieden war. „Im Boxen wären wir mit diesem Ergebnis gegen eine europäische Top-Mannschaft geschlagen gewesen, aber im Fußball haben wir noch eine Chance“, sagte Rasmussen mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Mittwoch in Kopenhagen. „Dort müssen wir treffen – dann können wir es noch ins Viertelfinale schaffen.“
Das will aber auch Turbine trotz des nur kleinen Torepolsters. „Wir werden bei Bröndby mit voller Kapelle antreten und können dort vielleicht wieder siegen“, meint Potsdams Mannschaftskapitän Jennifer Zietz, die am Mittwoch wegen einer Zerrung im hinteren rechten Oberschenkel nach Halbzeit eins passen musste, in der nächsten Woche aber ebenso wie Anja Mittag wieder fit sein will. „In Kopenhagen treffen wir auch“, erklärte Torfrau Desiree Schumann, die am Mittwochabend im kalten Regen ein bisschen fror, da sie fast beschäftigungslos blieb. Und Nadine Keßler ist ebenfalls zuversichtlich: „Wir können auch das Rückspiel gewinnen. Dafür müssen wir aber noch an einigem arbeiten – vor allem am Torabschluss.“
Bereits am Sonntag bietet sich dem Deutschen Meister im Karl-Liebknecht- Stadion die Chance, sich für die Aufgabe beim aktuellen dänischen Vizemeister einzuschießen – im Bundesligaspiel gegen Tennis Borussia Berlin. Bisher klappte das daheim gegen Freiburg (5:0), Hamburg (6:0) und Essen-Schönebeck (7:0) sehr gut. Allein Fatmire Bajramaj traf in allen drei Partien jeweils zweimal.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
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