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Landeshauptstadt: Weitere Stolpersteine für ermordete Juden

Neuer Verlegetermin am 9. März 2009: Kooperation mit Schulen, Landeshauptarchiv und Uni geplant

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Im Juli 2008 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig die sieben ersten „Stolpersteine“ für Potsdam – am 9. März 2009 soll es weitergehen. Dann werden weitere Erinnerungssteine für ermordete Potsdamer Juden verlegt, wie Koordinatorin Bianka Peetz-Mühlstein von der Stadtverwaltung den PNN sagte: Voraussichtlich handele es sich um vier neue Steine.

Die Lebensgeschichten hinter den Stolperstein-Namen sollen Schüler recherchieren. Wie bereits in diesem Jahr beteiligen sich dabei die Voltaire-Gesamtschule und das Helmholtz-Gymnasium, so Peetz-Mühlstein. Ob sich weitere Schulen beteiligen werden, sei noch unklar. Vorgesehen ist unter anderem ein Ausflug ins Landeshauptarchiv am Windmühlenberg in Bornim.

Auch eine Zusammenarbeit mit der Universität werde angestrebt, wie Birgit-Katharine Seemann, Bereichsleiterin Kultur und Museum bei der Stadt, den PNN sagte: „Wir haben in Potsdam ein Problem mit der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte“, so Seemann.

Unsicher ist unterdessen noch, welche Potsdamer im März geehrt werden sollen, erklärte Rechtshistoriker Wolfgang Weißleder, der das Projekt weiter begleiten wird. Denkbar seien etwa Steine für die Rechtsanwaltsfamilie Josephson aus der Berliner Vorstadt. Zeitzeugen vom Abtransport der Familie hatten sich im Juli 2008 gemeldet, als erste Stolpersteine in der Ludwig-Richter-Straße verlegt wurden – gegenüber dem ehemaligen Wohnhaus der Josephsons, das später zu DDR-Zeiten als Kinderheim genutzt wurde.

Mit den „Stolpersteinen“ – pflastersteingroßen Gedenktafeln aus Messing, in die Name und Lebensdaten der Ermordeten eingraviert sind – wird mittlerweile europaweit an Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnert. Allein in Deutschland gibt es laut Initiator Demnig mehr als 12 000 Steine in über 300 Orten. JaHa

Seit Donnerstag ist ein Film über das Projekt in den Kinos: „Stolperstein“ von Dörte Franke. Eine 45-minütige Kurzfassung läuft am Montag, dem 10. November, um 23.15 Uhr auf WDR.

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