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Guido Berg sagt, der Bauverein für eine Synagoge muss seine Arbeit fortsetzen

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Es geht nichts über ein klares Wort zur rechten Zeit: Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer, hat es gesprochen: In Potsdam eine jüdische Synagoge für 3,5 Millionen Euro zu bauen stelle eine „Verhöhnung“ der anderen jüdischen Gemeinden im Land dar, denen geeignete Gebetshäuser fehlten. Nun, bisher gibt es im Land Brandenburg nicht eine einzige jüdische Synagoge. Die geplante in der Potsdamer Schlossstraße wäre die erste überhaupt. Allein diese Tatsache zeigt, dass es mit der Förderung jüdischen Lebens im Land nicht weit her sein kann. Doch Kramer schlägt den Sack und meint den Esel. Eine verfehlte Politik des Landes kann nicht der Landeshauptstadt Potsdam angelastet werden. Das städtische Verständnis, dass der Wiederaufbau verlorener Architektur in Potsdam völlig unmöglich ist, ohne auch die in der Pogromnacht 1938 geschändete Synagoge zu ersetzen, ist ehrenwert. Deshalb ist sehr zu hoffen, dass sich die Mitglieder des Synagogenbauvereins heute für eine Fortsetzung ihres Engagements aussprechen. So verständlich Kramers Kritik an der Politik des Landes Brandenburg ist: Niemand sollte das mit dem Bauverein gesetzte zarte Pflänzchen mit dem Vorwurf zertreten, es sei ja noch kein stattlicher Baum.

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