Landeshauptstadt: Wellen-Klänge für Zelluloid-Studenten
Hochschule für Film und Fernsehen soll neues „Iosono“-Soundsystem erhalten
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Hochschule für Film und Fernsehen soll neues „Iosono“-Soundsystem erhalten Babelsberg – Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) soll das neue 3D-Sound-System „Iosono“ zur Ausbildung ihrer Studenten erhalten. Dies bestätigte gestern die Marketing-Direktorin der Iosono GmbH aus Ilmenau, Romy Schnelle, während einer Vorführung der Technik in einem speziell dafür umgerüsteten Tonstudio der HFF. „Die Verhandlungen mit der Hochschule laufen“, sagte Schnelle den PNN. Jedoch müsse erst noch abgewartet werden, ob der Hochschule die nötigen Fördergelder zugesprochen würden. „Dies wird sich in den nächsten vier Monaten entscheiden“, sagte Schnelle. Das „Iosono“-Sound-System soll in den nächsten Jahren die Audio-Industrie revolutionieren. Die Technik entstand im Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau unter der Leitung des MP3-Entwicklers Professor Karlheinz-Brandenburg. „Iosono“ basiert auf dem Prinzip der Wellenfeldsynthese. „Der Hörer taucht in eine Klangwelt ein, die sich wellenartig im Raum ausbreitet“, erklärte Schnelle. Für diesen Effekt ist der zu beschallende Raum mit Lautsprecher-Paneelen umkreist. Diese werden jeweils einzeln per Computer angesteuert. „Dadurch lassen sich per Ton Bewegungen simulieren, aber auch die akustischen Eigenschaften einer Kirche“, sagte Schnelle. Damit gäbe es zum Beispiel in Kinos keine guten oder schlechten Plätze mehr, so Schnelle. Das Iosono-Soundsystem steht bisher an drei Plätzen weltweit. So ist die Anlage in den Todd A0 Tonstudios in Hollywood, in der englischen „University of Surrey“ und in einem Saal des Ilmenauer Kinos installiert. „Wir stehen in Verhandlungen mit verschiedenen Filmstudios“, sagte Schnelle. Ferner sei der Einsatz bei Musikfestspielen oder in Planetarien geplant. Der Einsatz im Heim-Bereich könne aber wegen der hohen Kosten noch Jahre dauern. Henri Kramer
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