Potsdam boomt, das ist erfreulich. Einerseits! Denn andererseits verschärfen sich durch die Beliebtheit und den fortwährenden Zuzug bereits bestehende Probleme wie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, vor allem für Studenten, junge Familien und Senioren – und natürlich auch für die hilfebedürftige Klientel der Obdachlosen. Die Sozialbeigeordnete Elona Müller spricht vom „positiven Tsunami“. Eine Welle des Interesses, deren Wucht die Stadt überrollt und ihr letztlich dadurch schaden kann. Denn nun braucht es Pläne und Konzepte, um Potsdam lebenswert für den Normalbürger zu belassen. Dafür braucht es bezahlbaren Raum zum Leben. Die Neubauplanungen von Pro Potsdam, Wohnungsgenossenschaften und privaten Bauherren sind nur ein kühler Tropfen auf einem heißen Stein. Für eine gelungene Entwicklung Potsdams sollte sich die Landesregierung endlich dazu durchringen, nicht nur die Bedürfnisse anderer brandenburgischer Kommunen zu fördern. Dort wird der Abriss von Wohnraum finanziell unterstützt. Damit die Entwicklung Potsdams nicht stagniert, benötigt es einen Wellenbrecher. Deshalb ist es an der Zeit für die Förderung einer integrierten Stadtentwicklungsplanung – die Unterstützung von Abriss und Neubau beinhalten kann.
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