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Landeshauptstadt: „Weltenbummler“ in Richtung Polen aktiv

Potsdamer Verein „Hoch Drei“ will deutsche und polnische Projekte in der Grenzregion vernetzen / Webseite im November geplant

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Potsdamer Verein „Hoch Drei“ will deutsche und polnische Projekte in der Grenzregion vernetzen / Webseite im November geplant Die Pflege von Fledermäusen im deutschen und polnischen Grenzgebiet wird demnächst von Potsdam aus mit organisiert: Das „Weltenbummler“-Projekt vom Verein „Hoch Drei“ will eine Plattform für die derzeit 1800 aktiven Projekte im Grenzgebiet schaffen. Die Idee dazu entstand auf einer Deutsch-Polnischen-Konferenz am 21. und 22. November 2002 in Lagow Lubuskie. „Bei dem Treffen stellte sich heraus, dass es keine Vernetzung der Projekte gibt, die an den Grenzgebieten bestehen. Aber zusammen können wir effektiver arbeiten“, sagt Falko Benthin. Er leitet das Projekt „Weltenbummler“ von Potsdam aus und ist für die Koordination verantwortlich. Vorbereitung, Vorabrecherche und Anträge auf Förderung sind mittlerweile erfolgt. In Polen lenkt Olga Jubakowska das Vorhaben, die den interkulturellen Part und das Motivationstraining übernimmt. Sie will so die Zusammenarbeit unter den Jugendlichen fördern. Zum Beispiel fand vom 24. bis 29. Juli ein deutsch-polnischer Theaterworkshop in Mikuszewo in Polen statt. Die zwölf bis 13 Jahre alten deutschen und polnischen Kinder setzten sich mit dem Thema Theater auseinander. „Sie begannen ein eigenes kleines Puppentheater vorzubereiten auf der Grundlage eines Gebrüder-Grimm-Märchens“, erzählt Benthin. Am Ende der gemeinsamen Vorbereitungen wurde das Stück in dem Ort aufgeführt. Zu anderen Projekten zählen Workcamps, die sich mit Pflege- und Aufräumarbeiten auf den Geländen von ehemaligen Konzentrationslagern wie in Ravensbrück befassen. Auch der Naturschutz kommt nicht zu kurz. Unter anderem kümmert sich ein Verein in der Nähe des polnischen Poznan um verletzte Fledermäuse und verlassene Fledermauskinder. „Dort gibt es eine Klinik, in der die Fledermäuse gebracht werden, die in der Umgebung gefunden wurden“, sagt Benthin. Bevor sie die Freiheit zurück erlangen, werden sie gefüttert und medizinisch versorgt. Die Projekte gliedern sich neben dem Naturschutz in Kultur, Sport, Bildung und Workcamps auf. Auch kann bei einer Freiwilligen Feuerwehr oder Pfadfindern mitgewirkt werden. Die Aktionen finden in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen sowie in den polnischen Regionen Südpommern, Niederschlesien und Grenzpolen statt. „Im November soll es auch eine Plattform in Form einer Website und einer Broschüre geben, in der alle Projekte kurz vorgestellt werden“, sagt Benthin. Die rund 20 Personen, die mitwirken, kommen aus Deutschland und Polen und treffen sich einmal monatlich entweder in Potsdam oder in Mikuszewo. Ihre erste Zusammenkunft fand im Januar 2005 statt. „Hier kam es zum ersten Kennenlernen und Vorstellen untereinander, dem Aufteilen der Datenbanken und Aufgaben“, so Benthin. Zudem sei die künftigen Broschüre und die Textrecherche besprochen worden. Weiterhin würden andere Vorhaben geplant und organisiert. „Die Projekte dienen vor allem dazu, dass sich Leute kennen lernen und ihren Horizont erweitern – durch Sprachkurse oder gemeinsame Radtouren“, sagt Benthin. Teilnehmen kann jeder im Alter von 14 bis 27 Jahren. Auf der künftigen Webseite kann bald nachgesehen und können Projekte angemeldet werden. „Die Website soll im November unter www.weltenbummler.org zu finden sein und dann wird es auch die Broschüre geben“, meint Benthin. „Vor einem halben Jahr spendete die Sparkasse 3500 Euro, die wir zur Finanzierung der Fahrten nutzen möchten“, so Benthin. Gefördert werden die „Weltenbummler“ außerdem von dem Programm „Jugend“ der Europäischen Union und dem Deutsch-Polnischen-Jugendwerk. Franziska Böhl

Franziska Böhl

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