
© Jan Kuppert
Sport: Weltmeisterin rettete drei Punkte
Turbine Potsdam gewann in der Frauenfußball-Bundesliga bei Bayer Leverkusen im Endspurt mit 4:2
Stand:
Am Ende war am Sonntag Weltmeisterin Yuki Ogimi in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Die Japanerin sicherte dem Deutschen Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam gestern mit ihren beiden späten Toren (83., 89./Foulelfmeter) zum 4:2 (2:2)- Sieg bei Bayer 04 Leverkusen drei wichtige Punkte im Titelkampf. Vor ihr hatten Antonia Göransson (26.) und Stefanie Mirlach (28.) für Turbine sowie Isabel Kerschowski (14.) und Isabelle Linden (36.) für Bayer getroffen. Turbine steht nun an der Tabellenspitze, da der bisherige Spitzenreiter FFC Frankfurt am Sonntag beim VfL Wolfsburg mit 2:4 (2:2) verlor und auf Rang drei hinter Wolfsburg zurückfiel. Der VfL hat bei einem Spiel weniger als Potsdam nun zwei Punkte Rückstand zum Platz ganz oben.
„Das war heute ein Arbeitssieg, der nicht von Brillanz begleitet war“, erklärte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder nach der Partie im Ulrich-Haberland-Stadion. Turbine musste kurzfristig auf Patricia Hanebeck verzichten, die mit einer Sehnenentzündung in der linken Wade ausfiel und damit die neunte verletzte beziehungsweise erkrankte Potsdamerin ist, die der Mannschaft derzeit fehlt. Ihre Rolle hinter den Spitzen übernahm Keelin Winters.
Die Gäste begannen vier Tage nach dem Aus in der Champions League zwar mit Schwung, gerieten vor 257 Zuschauern aber in Rückstand, als nach einem Foul Sara Doorsouns kurz vor der eigenen Strafraumgrenze die im Sommer von der Havel nach Leverkusen gewechselte Isabel Kerschowski einen 17-Meter-Freistoß in den Potsdamer Kasten zirkelte. Die Gäste zeigten sich jedoch nicht geschockt. Antonia Göransson sorgte mit einem Zehn-Meter-Schuss von halblinks ins lange rechte Eck für den Ausgleich, und nach einem Eckball Lisa Evans war Stefanie Mirlach mit dem Kopf zum 2:1 zur Stelle. Leverkusen konnte nach einem strammen Schuss Isabelle Lindens zum 2:2 wieder auf den ersten Sieg in dieser Saison hoffen, zumal sich die Partie nach dem Seitenwechsel lange ausgeglichen gestaltete. Der Tabellenvorletzte kämpfte und geriet dann doch auf die Verliererstraße, als Yuki Ogimi einen Freistoß von der Strafraumgrenze zur erneuten Turbine-Führung unter die Querlatte jagte. Und nachdem Antonia Göransson bei ihrem Sturmlauf in Bayers Strafraum von den Beinen geholt worden war, übernahm Ogimi als Kapitänin auch vom Elfmeterpunkt aus Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher halbhoch in die rechte Ecke zum Endstand.
„Ende gut, alles gut. Aber unser Spiel war nicht berauschend“, meinte Bernd Schröder später. „Es war zu wenig Leben in der Mannschaft, wir pfeifen personell derzeit aber auch auf dem letzten Loch.“ Gestern in Leverkusen hatte Turbine nur noch Wibke Meister und Jeannette Yango auf der Reservebank. „Wir müssen“, so Turbines Coach, „nun erstmal noch die nächste englische Woche überstehen.“ Bereits am Mittwoch kommt der Tabellenvierte SC Freiburg ins Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, ehe Turbine am Samstag im DFB-Pokal in Bad Neuenahr ran muss. Dann wird nach Lage der Dinge Stürmerin Genoveva Anonma vom Afrika-Cup zurück sein, den sie am Sonntag mit Äquatorialguinea durch ein 4:0 im Finale gegen Südafrika gewann.
Turbine Potsdam: Naeher; Jaques, Draws, Singer; Mirlach, Doorsoun, Winters, Cramer; Evans, Ogimi, Göransson.
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