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Landeshauptstadt: Wenig neue Potsdamer Kicker Fußballvereine sehen kaum Effekte nach WM

Die Potsdamer haben nach die Weltmeisterschaft bisher nicht mehr Lust, selbst Fußball zu spielen: Bei den meisten Vereinen gibt es noch keinen nennenswerten Anstieg der Mitgliederzahlen. Dies ergab eine Umfrage der PNN.

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Die Potsdamer haben nach die Weltmeisterschaft bisher nicht mehr Lust, selbst Fußball zu spielen: Bei den meisten Vereinen gibt es noch keinen nennenswerten Anstieg der Mitgliederzahlen. Dies ergab eine Umfrage der PNN. „Wir verzeichnen keine Effekte der WM auf unseren Club“, sagt etwa Ralf Hechel, Geschäftsführer des SV Babelsberg 03. Auch Jörg Kunath, Vorsitzender des FSV Babelsberg 74, sieht keinen Boom. „Momentan scheint der Markt gesättigt zu sein“, sagt Kunath. Sein Verein habe bereits in den vergangenen vier Jahren einen „enormen“ Anstieg der Anmeldungen verzeichnet, besonders im Kinderbereich. Dies hänge aber mit den besseren Bedingungen für Training und Spiele zusammen. „Schön wäre es, wenn sich durch die WM mehr Sponsoren finden, die kleine Vereine unterstützen“, so Kunath.

Wie die meisten Vereine wartet aber auch der FSV Babelsberg 74 auf das Ende der Schulferien – dann erst würden die meisten Neuanmeldungen eingehen. „Bis dahin können wir noch nicht sagen, ob sich die WM auswirkt“, sagt Timm Schuldt, zweiter Vorsitzender von Fortuna Babelsberg. Ebenso geht es dem ungleich erfolgreicheren Frauen-Fußball-Club Turbine Potsdam. Dessen Sprecherin Nadine Bieneck ist sogar ein wenig froh, dass der WM-Trubel für den Club erst einmal vorbei ist, denn die Fußballerinnen hätten an vielen Aktionen rund um das Turnier teilnehmen müssen. „Wir werden Anfang September sehen, ob sich mehr Leute anmelden – und vielleicht kommen ja auch mehr Zuschauer“, so die Turbine-Sprecherin. Ebenso sehen die Potsdamer Kickers noch keinen Ansturm – aber schon einen Gewinner. „Jetzt profitieren Ferien-Fußball-Camps, die für viel Geld ihr Training anbieten“, so Kickers-Präsident Sylvio Posselt.

Und noch einen Gewinner der WM gibt es in Potsdam: Ingo Nachtigall und sein Fußballkindergarten. „Während der WM war die Nachfrage sehr groß“, sagt Nachtigall. Rund zehn Neuanmeldungen habe es in der Zeit gegeben, sonst wären es nur eine oder zwei im Monat. Und nach den Ferien werde es „sicherlich einen weiteren Schub geben“, so Nachtigall. Auch der FV Turbine Potsdam 55 hat die WM gespürt, allerdings schon vorher. „Wegen den neuen jungen Kickern können wir zwei neue Mannschaften in der Saison anmelden“, sagt Turbine-Jugendleiter Arno Hoffmann. Während der WM habe der Nachwuchs eine „spontane Begeisterung“ entwickelt. Andere wie Jörg Kunath vom FSV Babelsberg wollen dagegen die Bedeutung der WM für die Motivation nicht überbewerten: „Wer Fußball spielt, ist motiviert – da spielt die WM nur eine untergeordnete Rolle.“ H. Kramer

H. Kramer

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