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Potsdams freie Kulturszene: Weniger brotlose Kunst

Die SPD will die Mittel für Potsdams freie Kulturszene aufstocken und Träger längerfristig fördern.

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Potsdams freie Kulturszene kann sich wahrscheinlich über eine größere finanzielle Unterstützung durch die Stadt freuen. In diesem Jahr sollen rund 174 000 Euro mehr zur Verfügung stehen. Das sieht jedenfalls ein Vorschlag der SPD-Fraktion für die laufenden Haushaltsberatungen vor, der am Mittwoch präsentiert wurde. Demnach sollen allein die fabrik und das T-Werk in diesem Jahr jeweils 50 000 Euro mehr zugeteilt bekommen. Im Vorjahr wurden sie von der Stadt zusammen mit 657 000 Euro bezuschusst. Auch für das Waschhaus soll Förderung von 408 000 Euro im vergangenen Jahr rum 35 000 Euro angehoben werden. Jeweils 10 000 Euro mehr sollen das Theater Poetenpack und die Fete de la Musique erhalten. Der Verein Musik an der Erlöserkirche und der Offene Kunstverein sollen jeweils 5000 Euro mehr bekommen und der Kunstverein Potsdam 1700 Euro mehr. Außerdem sieht der SPD-Vorschlag einmalig 8000 Euro Investitionsförderung für einen Bandprobenraum in Golm vor.

Das zusätzliche Geld solle es den Trägern erleichtern, ihre Mitarbeiter besser zu bezahlen. Die Löhne seien bisher teilweise so niedrig, dass sie auch zu sehr niedrigen Renten führen, sagte der SPD-Stadtverordnete David Kolesnyk. Das Thema sei auch mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nicht gelöst. Das Thema war bereits im Kulturausschuss besprochen worden. Mit der CDU-Fraktion und einzelnen anderen Stadtverordneten habe es bereits Gespräche über eine Erhöhung der Förderung gegeben, hieß es. Insgesamt soll jedoch nicht mehr Geld ausgegeben werden. Die zusätzliche Förderung soll an anderer Stelle im Haushalt eingespart werden. Wo genau, will die Fraktion in der kommenden Woche konkretisieren.

Außerdem will die SPD-Fraktion beantragen, dass die Förderung für Waschhaus, fabrik und T-Werk künftig für eine Dauer von zwei Jahren zugeteilt wird. Außerdem sollen langfristige Zielvereinbarungen mit den freien Trägern geschlossen werden. Das soll den Häusern mehr Planungssicherheit verschaffen. Außerdem sei ein längerer Vorlauf auch für die Beantragung von Drittmitteln wichtig, so Kolesnyk. Bei den Leitern von Waschhaus, fabrik und T-Werk, Siegfried Dittler, Sabine Chwalisz und Jens-Uwe Sprengel, kamen die Pläne am Mittwoch gut an. Dittler bezeichnete die Vorschläge sogar als historisch. Hilfreich dürfte zudem sein, dass auch das Land Brandenburg zusätzliche Mittel für die freie Kulturszene bereitstellen will. Marco Zschieck

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