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Sport: Weniger Gel, mehr Schweiß

Babelsbergs neues Regionalliga-Team stellte sich vor und schlug Kreisauswahl 7:0

Stand:

Der lockere Aufgalopp war ganz vielversprechend, Stürmer Stefan Kutschke mit sich selbst aber nicht zufrieden. „Ich hätte einfach öfter treffen müssen“, sagte der 19-Jährige am Samstagabend im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion.

Kutschke gehört zu den elf Neuverpflichtungen des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03, die am Samstag im Rahmen des ersten Sommerfestes des Vereins zunächst einzeln den Fans auf einer Bühne präsentiert wurden und dann vor 600 Zuschauern in einem Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl des Fußball- Kreises Havelland-Mitte erstmals gemeinsam ihr Können zeigten (siehe auch Kasten). Am Ende behielten die Gastgeber mit 7:0 (5:0) die Oberhand, wobei mit Clemens Lange (43.), Ümit Ergirdi (45.) und Stefan Kutschke (64.) auch drei Neu-Nulldreier trafen. Daniel Frahn (13., 16./Foulelfmeter) und Julian Prochnow (38.), die ihre Verträge in Babelsberg bis 30. 6. 2010 verlängert haben, hatten ein 3:0 vorgelegt, zum 7:0-Endstand traf Sven Hartwig (69.), der (zunächst) ein weiteres Jahr für den SVB aufläuft. Die Kreisauswahl wehrte sich nach Kräften und hatte durch Marc-Robert Borowski – dessen Schuss Babelsbergs Neu-Keeper Daniel Zacher meisterte – ihre größte Chance (48.).

Obwohl die neue Nulldrei-Truppe noch nie gemeinsam gespielt hatte, sahen einige Aktionen schon recht gut aus. Christopher Kolm beispielsweise ließ auf der linken Außenbahn sein Potenzial aufblitzen und holte den zum 2:0 führenden Elfmeter heraus, Rainer Müller gefiel rechts bei einigen Vorstößen, Clemens Lange deutete vorn seine Torgefährlichkeit an. „Die erste Halbzeit mit den fünf Toren war okay, dann hat man dann wieder unsere alte Krankheit – die zu geringe Chancenverwertung – gesehen“, meinte Nulldrei-Trainer Dietmar Demuth. „Meine Vorgabe von zehn Toren wurde so nicht eingehalten.“ Was Stephan Ranz, Coach der Potsdamer Kickers 94 und vorgestern Trainer der Kreisauswahl, freute. „Zwei, drei Möglichkeiten hatten wir auch, aber das Ergebnis entspricht schon dem Spielverlauf.“ Und Hartmut Lenski, der Vorsitzende des Fußball-Kreisverbandes, lobte das neue SVB-Team mit einem Durchschnittsalter von 23,95 Jahren: „Die haben eine motivierte Truppe zusammen. Da war weniger Gel und mehr Schweiß als im vergangenen Jahr zu sehen.“

Demuth schickte an Samstag Björn Laars, der sich während des Urlaubs am 20. Juni die gebrochene Nase wieder richten ließ, und Dirk Jonelat nach der Arthroskopie seines rechten Knies sicherheitshalber noch auf die Tribüne. Am heutigen Montag werden aber beide mit von der Partie sein, wenn am Babelsberger Park das „richtige“ Training für die neue Saison beginnt. Zweimal täglich wird geübt, schon am Freitag folgt um 18 Uhr das erste wirkliche Testspiel daheim gegen Dynamo Dresden. „Das kommt eigentlich noch zu früh für uns, aber da werden wir erstmal sehen, wie wir in der Defensive stehen“, so Demuth.

In nächster Zeit wird er seine Kicker oft zum Laufen durch den Babelsberger Park schicken. Stefan Kutschke kennt den schon. Der 1,94-Meter-Mann, hinter dem auch Dynamo Dresden, Sachsen und Lok Leipzig sowie der Chemnitzer FC her waren, bezog in der vergangenen Woche eine Wohnung in Potsdam, die ab dieser Woche Freundin Anne mit ihm teilen wird, und schaute sich bereits seine neue Stadt an. „Ich habe mir den Hafen angeguckt und bin auch schon im Park gelaufen – der ist ja herrlich“, schwärmte der Sachse, der morgen nochmal nach Dresden düst, um dort die letzte mündliche Prüfung seiner Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsförderung zu meistern.

Am Samstag war sein neuer Coach nicht ganz zufrieden. „Hey, Kutschke, mir fehlen die Tore“, rief er beim Auslaufen der Kicker durchs Stadion. „Die hole ich nach“, rief der Stürmer. Es klang wie ein Versprechen für die neue Saison

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