Studentenwerk hat Zweifel an neuer Studie: Weniger Miete für kleine Wohnungen
Die Mietpreise für Potsdamer Singlewohnungen fallen: Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienportal „Immowelt“ in einer neuen Erhebung. Demnach müssten Studenten, die in Potsdam eine Singlewohnung suchen, aktuell mit Mietpreisen von 8,70 Euro pro Quadratmeter rechnen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
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Die Mietpreise für Potsdamer Singlewohnungen fallen: Zu diesem Ergebnis kommt das Immobilienportal „Immowelt“ in einer neuen Erhebung. Demnach müssten Studenten, die in Potsdam eine Singlewohnung suchen, aktuell mit Mietpreisen von 8,70 Euro pro Quadratmeter rechnen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Verglichen mit dem Vorsemester – damals wurden laut „Immowelt“ noch 10 Euro pro Quadratmeter verlangt – sei die Kaltmiete in Potsdam um 13 Prozent gefallen. Nur in Stuttgart sei der Preisverfall mit 19 Prozent noch größer.
In dem von dem Nürnberger Online-Portal veröffentlichten „Mietpreis-Check“ wurden 64 Universitätsstädte untersucht. Ein weiteres Ergebnis: Die Preisschere zwischen teuren und günstigen Uni-Städten geht immer weiter auseinander. Mit 18,70 Euro pro Quadratmeter ist München die teuerste der untersuchten Kommunen, nur 5,20 Euro müssen sie dagegen in Gelsenkirchen und Chemnitz zahlen.
Die Ergebnisse für Potsdam sorgten im Rathaus für Überraschung – schließlich gehören steigende Mieten seit Jahren zu den wichtigsten Problemen in der Stadt. Diesen Trend hatten auch mehrere Studien bescheinigt. Insofern reagierte die Stadtverwaltung am Mittwoch nur verhalten. Zwar seien viele neue kleine Wohnungen für Studenten gebaut worden, dies könne entlastend wirken, so ein Sprecher. Gleichzeitig würden aber viele freie Wohnungen in der Stadt – etwa von den Genossenschaften oder der kommunalen Bauholding Pro Potsdam – gar nicht in der Datenbank von „Immowelt“ landen, so ein Sprecher. Insofern sei die Datenbasis nur klein – dies könne zu starken Schwankungen führen, so der Sprecher.
Auch das Potsdamer Studentenwerk reagierte mit Skepsis. „Fallende Mieten entsprechen nicht unserer Marktwahrnehmung“, sagte Peter Heiß, der Geschäftsführer des Studentenwerkes, den PNN auf Anfrage. Das Studentenwerk bietet für Studierende vergünstigte Wohnungen – etwa in der Breiten Straße rund 54 Quadratmeter für 335 Euro. Das entspricht 6,20 Euro Miete. Heiß sagte, die Nachfrage sei so hoch wie in den vergangenen Jahren – von einem Rückgang der Preise auf dem Privatmarkt sei insofern nichts zu spüren. Im Gegenteil: So erwartet das Studentenwerk einen stärkeren Druck auf den Wohnungsmarkt durch den Zugzug von Flüchtlingen. Das Angebot von erschwinglichem Wohnraum sei begrenzt, so Studentenwerk-Chef Heiß.
Beim Studentenwerk in Potsdam läuft derzeit das klassische Vermittlungsgeschäft vor Beginn des Wintersemesters. Wie in den Vorjahren hätten sich Studenten teils mehrfach auf einen Wohnheimplatz beworben, sagte Heiß . „Wir haben Wartelisten.“ Erst zu Semesterbeginn werde klarer, wer noch nicht untergekommen sei. Am 2. Oktober würden in Potsdam noch freie Plätze vergeben, so Heiß. Das Studentenwerk verwaltet fast 3000 Wohnheimplätze, deren Auslastung lag 2014 bei 94,4 Prozent. (mit dpa)
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