ATLAS: Wenigstens sicher
Es ist ein Bild, dass manch früheren Besucher der Schiffbauergasse in seinem Argwohn vor der Komplett-Sanierung des Standorts ein letztes Mal bestätigen dürfte: Anzugträger stürmten gestern durch den trostlosen Schirrhof der schönen neuen Kulturlandschaft und beglückwünschten sich gegenseitig zu ihrem Erfolg. Und demnächst soll mit dem Fischhaus der letzte Rest alter Jugendkultur-Romantik verschwinden.
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Es ist ein Bild, dass manch früheren Besucher der Schiffbauergasse in seinem Argwohn vor der Komplett-Sanierung des Standorts ein letztes Mal bestätigen dürfte: Anzugträger stürmten gestern durch den trostlosen Schirrhof der schönen neuen Kulturlandschaft und beglückwünschten sich gegenseitig zu ihrem Erfolg. Und demnächst soll mit dem Fischhaus der letzte Rest alter Jugendkultur-Romantik verschwinden. Doch gerade an diesem Beispiel lässt sich auch sehen: Das Gelände wurde nicht nur deswegen saniert, um es mit teuren Investoren bestücken zu können. Gerade das Fischhaus ist nachweislich mit Asbest verseucht, dauernder Aufenthalt nicht gesundheitsförderlich. Auch das Waschhaus und die Gebäude darum hatten vor der Sanierung arg mit baulichen Problemen zu kämpfen. So ist die Schiffbauergasse für ihre Besucher nun zumindest sicher. Um das Gelände aber auch für freie Kultur wieder spannend zu machen, braucht es mutige Veranstalter, die voranpreschen, um von „fabrik“ bis Waschhaus das Gelände wackeln zu lassen. Vielleicht fällt sogar jemand eine Lösung für den scheußlichen Schirrhof und seine Bühne ein, die zur Zeit noch den Charme einer Verladerampe besitzt.
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