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Seen in Potsdam: Wenn das Kraut im Wasser sprießt
In Potsdams Seen wächst die Wasserpest. Doch was für die Gesundheit verheerend klingt, ist in Wahrheit vor allem für Boote ein Problem.
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Potsdam/Werder (Havel) - Im Großen Zernsee und im Schlänitzsee krautet es: die Gewässer sind von der sogenannten Wasserpest betroffen. Das teilte die Stadt Potsdam auf Anfrage mit. Die Wasserpest gehört zu den Wasserlinsengewächsen und hat den botanischen Namen Elodea canadensis. Die Pflanze stammt aus Kanada und gelangte schon vor rund 150 Jahren aus Nordamerika nach Brandenburg. In einigen Seen des Landes hat sich das Kraut in den vergangenen Jahren zum Problem entwickelt – vor allem weil es bis zu drei Meter lang werden kann und sich in Schiffsschrauben verfängt. 2013 hatte sich die Pflanze im Trebelsee bei Ketzin und in der Ketziner Havel explosionsartig verbreitet, inzwischen hat sich die Lage im Vergleich wieder entspannt. Trotzdem meldete ein Leser dieser Zeitung, dass am Lehnitz- und Jungfernsee in diesem Jahr eine Ausbreitung der Wasserpest stattgefunden habe.
Laut Untersuchungen des Bundesamtes für Naturschutz hingegen ist die Verbreitung der Pflanze in Europa inzwischen rückläufig. Auch in den Potsdamer Seen sei die Lage entspannt, teilte die Stadt mit. Man sehe in Sachen Wasserpest keinen Handlungsbedarf. Ihr Vorkommen im Großen Zernsee und im Schlänitzsee sei nicht als bedenklich einzustufen. Die Ausbreitung werde allerdings im Gegensatz zu den regelmäßigen Kontrollen der Wasserqualität in Potsdams Seen nicht systematisch kontrolliert.
Wasserpest: Keine Gefahr für die Gesundheit
Gesundheitsgefährdend ist die Wasserpest nicht. Für Schwimmer ist sie allenfalls lästig. Ihre Ausbreitung in Potsdam sei außerhalb von Badestellen und Fahrrinnen der Schiffe, teilte die Stadt mit.
Die Ausbreitung der Wasserpest wird beschleunigt, wenn das Wasser besonders klar ist – so kann das Sonnenlicht in größere Wassertiefen gelangen und das Wachstum unterstützen. Nimmt die Wasserpest-Vegetation im See zu, kann sie andere Arten verdrängen. Da die Pflanze in Deutschland aber bereits etabliert ist, hält sich der Schaden durch das Gewächs in Grenzen.
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