Landeshauptstadt: Wer guckt am Kiewitt nach den Älteren? Gemeinschaftsprojekt: „50 Plus im Quartier“
Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft (PWG) 1956 und die Gewoba als Vermieter, der Seniorenservice „Schickes Altern“ und die Stadt haben den Kiewitt mit seinen rund 1600 Bewohnern dazu auserkoren, ein Selbsthilfeprojekt auf die Beine zu stellen. Es soll der immer älter werdenden Generation ermöglichen, statt ins Heim abzutriften, so lange als möglich im Wohnquartier zu bleiben.
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Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft (PWG) 1956 und die Gewoba als Vermieter, der Seniorenservice „Schickes Altern“ und die Stadt haben den Kiewitt mit seinen rund 1600 Bewohnern dazu auserkoren, ein Selbsthilfeprojekt auf die Beine zu stellen. Es soll der immer älter werdenden Generation ermöglichen, statt ins Heim abzutriften, so lange als möglich im Wohnquartier zu bleiben. Was dazu notwendig ist, wurde gestern bei der Auftaktveranstaltung „50 Plus im Quartier“ erläutert, zu der Potsdams Soziabeigeordnete Elona Müller und die Vertreter der Vermieter zum Kiewitt gekommen waren. Als Projektleiterin fungiert Gisela Gehrmann von „Schickes Altern“.
Gehrmann soll über drei Jahre die Fäden in der Hand behalten und die Schulung der ehrenamtlichen Helfer, die den Senioren das Wohnen und die Freizeitgestaltung erleichtern, organisieren. Die Helfer werden sowohl für die Konfliktberatung, die Rechtshilfe wie die Beratung bei wohnungsnaher Gesundheitsfürsorge fit gemacht. Dabei geht es vorrangig um die Vermittlung von fachgerechter Unterstützung.
Der PWG 1956, die schon vor einiger Zeit mit der speziellen Betreuung der Mieter von 50Plus begonnen hat, stehen bereits 16 Akteure zur Verfügung. Bei der Gewoba haben sich 24 Interessenten gemeldet und wie Gehrmann recherchiert hat, kann auch die Volkssolidarität noch 19 „stille Ehrenamtliche“ beisteuern.
Insgesamt wurden zum Aufbau des Mieter-Selbsthilfe-Netzwerkes 51 000 Euro zur Verfügung gestellt, die anteilig von den Vermietern – vorwiegend als Sachleistungen – und der Stadt aus dem Fonds „Präventive Vorsorge“ kommen. Gisela Gehrmann als Gerontologin und ein Soziologe von der Berliner Charité werden das Projekt wissenschaftlich begleiten und am Ende der Laufzeit auswerten. Das soll aber nicht heißen, dass dann wieder die Betreuung der Generation 50Plus ins Anonyme versinkt. Denn das Beispiel soll nicht nur auf dem Kiewitt Schule machen.
Der Kiewitt mit seiner natürlich gewachsenen Mietergemeinschaft hat bei Selbsthilfeprojekt gute Aussichten auf Erfolg. Schon jetzt gibt es enge nachbarschaftliche Beziehungen, bei denen einer nach dem anderen schaut und ihn auch zu Beratungen oder Freizeitbeschäftigungen mitnimmt. Um auch ohne Umschweife zu wissen, ob bei älteren Menschen alles in Ordnung ist, gibt es bei einigen sogar eine besondere „Zettelwirtschaft“. Jeden Tag wird ein Gruß in den Briefkasten des Nachbarn gesteckt. Fehlt der, liegt beim Versender etwas im Argen.
An die Helfer der PWG 1956 kann man sich zu den Sprechzeiten Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr auf dem Kiewitt 14 wenden. Die Gewoba hat ihre Servicestellen mit Sondervermittlungen von Einkaufsdienst bis Hunde-Gassiführen in der Friedrich-Ebert-Straße, am Schlaatz und in Zentrum Ost. Darauf verwies Gewoba-Mitarbeiter Michael Schröder. Grundsätzlich aber kann sich jeder Kiewitt-Bewohner an Gisela Gehrmann von „Schickes Altern“ in der Lindenstraße 22 wenden.
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