Landeshauptstadt: Wer ist BAM?
Die Bataafse Aanneming Maatschappij baut Landtag
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Schulen, Stadien, Kliniken, Gefängnisse und nun ein deutscher Landtag. Das Portfolio der Arbeiten des internationalen Baukonzerns BAM wird sich ab heute weiter erhöhen. Zum ersten Mal erstellt das deutsche Tochterunternehmen der Royal BAM-Group aus den Niederlanden einen Landtag in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP). 120 Millionen Euro wird der Bau kosten und 30 Jahre lang von der BAM betrieben, während das Land als Mieter auftritt. Doch wer ist eigentlich diese BAM?
Das Kürzel steht weder für die Baikal- Amur-Magistrale noch für Bundesanstalt für Materialforschung, sondern für „Bataafse Aanneming Maatschappij“. Während die niederländischen Begriffe Aanneming mit Bauunternehmen und Maatschappij mit Gesellschaft übersetzt werden und somit für Baugesellschaft stehen, ist Bataafse nicht so einfach herzuleiten. Das Wort steht für den westgermanischen Stamm Bataver, der sich um etwa 50 v. Chr. an der Rheinmündung, in der römischen Provinz Belgica, angesiedelt hatte. Und es ist eine frühere lateinische Bezeichnung für die heutige Niederlande.
Das niederländische Unternehmen selbst ist allerdings nicht ganz so alt, seine Wurzeln gehen auf das Jahr 1869 zurück. Adam van der Wal mit seiner Zimmerei soll die Firma in Groot-Ammers (NL) gegründet haben. Für die deutsche BAM, hervorgegangen aus der Fusion von Müller-Altvatter und Wayss & Freytag, erwirtschaften nach eigenen Angaben 900 Mitarbeiter 600 Millionen Euro Jahresumsatz.
Im Land Brandenburg ist BAM bereits für die öffentliche Hand tätig: Die Justizvollzugsanstalten in Brandenburg an der Havel und in Neuruppin sind von BAM errichtet worden. Der Bau des Terminals am Flughafen BBI sowie der brandenburgische Landtag sind die aktuellen Projekte Nummer drei und vier. Deutschlandweit hat das Unternehmen mehrere Prestigebauten realisiert. Dazu zählen die Berliner Multifunktionsarena am Ostbahnhof, das Gebäude der Bundespressekonferenz im Regierungsviertel und die Ausstattungshalle für den Airbus A 380 in Hamburg. Vor allem deutsche Stadien gehören zu den Unternehmens-Referenzen: Die Arenen auf Schalke, für Hoffenheim in Mannheim, Hannover, Rostock und zuletzt Dresden. Das Harbig-Stadion in der sächsischen Landeshauptstadt ist dabei eines der Projekte, die in einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert wurden. jab
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