ATLAS: Wer nicht spricht

Es geht doch: Erstmals nach dem Anfang Dezember abgesagten Richtfest für die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule am Bornstedter Feld erklärt die Stadtverwaltung, dass man an einem Plan B arbeitet – wie es nämlich weitergeht, falls die Schule nicht rechtzeitig fertig wird und womöglich Hunderte Kinder zumindest vorerst in provisorischen Unterrichtsräumen lernen müssen.

Was bemerkenswert ist: Die für Schüler und ihre Eltern nicht ganz unerhebliche Information, dass es nun einen Plan B geben wird, hat am Dienstag der Kommunale Immobilienservice abgegeben, der die Baumängel beheben muss. Auffällig ist aber auch, wer seit Bekanntwerden der Krise öffentlich nur wenig in Erscheinung tritt: die Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowkski (CDU), die im Rathaus intern schon mehrfach dafür kritisiert worden ist, dass sie sich stets lieber um Kultur als um Schulen kümmere. So auch diesmal. Magdowskis bisher auffälligste Aussage zur Da-Vinci- Schule stammt aus dem Bildungsausschuss vor zwei Wochen: Es könne nicht sein, dass sie die Absage des Richtfestes erst aus den Medien erfahren habe. Die Äußerung zeigt dabei vor allem, wie die Beigeordnete über wichtige Vorgänge in ihrem Ressort informiert ist – offensichtlich ungenügend. Und nach dem abgesagten Richtfest wäre es ihre Aufgabe gewesen, bei einer Pressekonferenz zeitnah zu versichern, dass ein Konzept erarbeitet wird, das den Unterricht für Schüler sichert. Das ist nun einige Wochen später endlich passiert – allerdings ohne Magdowskis Beteiligung.