Von Dieter Wolff: Werderaner FC treffsicherstes Team
Fußball-Landesliga Nord steht vor einer heiß umkämpften zweiten Halbserie
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Nach den Ergebnissen der Hinrunde zeichnet sich in der Nord-Staffel der Fußball-Landesliga Brandenburg eine umkämpfte 2. Halbserie ab, deren Ausgang in puncto Auf- und Abstieg noch nicht abzusehen ist. Etwas überraschend holte sich der BSC Rathenow 94 – passend zum 15-jährigen Vereinsjubiläum – nach 15 absolvierten Spieltagen mit 28 Punkten den Herbstmeistertitel. Für den vorjährigen „Wintermeister“ Werderaner FC Viktoria reichte es diesmal hinter MSV Rüdersdorf nur zum dritten Rang.
Gleich acht Vereine können sich noch Hoffnungen machen, am Ende ganz vorne zu sein. Zwischen Rathenow und dem Achten SC Oberhavel Velten liegen gerade einmal vier Punkte. Bis zum zweiten starken Neuling Rot-Weiß Kyritz (Rang neun) sind es auch nur sechs Zähler. Der bestplatzierte Aufsteiger SC Victoria Templin und Victoria Seelow – wie Werder mit bisher nur sechs Heimspielen – haben indes mit 25 Zählern ebenfalls noch beste Aussichten.
Gleiches gilt überraschend für Fortuna Babelsberg. Die Mannschaft um Trainer Manuel Brunow startete mit zwei Siegen, um danach in neun Spielen nur noch einmal als Gewinner vom Platz zu gehen. Mit Rang 13 war der Tiefpunkt am 10. Spieltag erreicht. Mittlerweile bebt der Sportplatz am Stern: Spitzenmannschaften wie Rüdersdorf, Werder und Seelow wurden bezwungen.
Die Potsdamer Kickers 94 begannen mit einer 1:7-Heimpleite gegen Werder. Danach holte das Team um Trainer Stephan Ranz immerhin 13 Heimpunkte und kletterte am 9. Spieltag als beste Platzierung bis auf Rang acht. Nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen müssen die Kickers mit nur 16 Zählern auf Rang 13 überwintern und sich im Frühjahr auf den Abstiegskampf konzentrieren. Dafür muss die spielerisch meist überzeugende Elf den Auswärtskomplex ablegen. Mit nur drei Punkten und 6:18 Toren sind die Kickers Schlusslicht in der separat geführten Auswärtstabelle.
Mit 400 Treffern (3,39 pro Spiel) ist die Torausbeute in den bisherigen 118 Spielen gegenüber der Vorserie (480) rückläufig. Treffsicherstes Team war Werder (40), die schwächste Abwehr hatte Schönow (46 Gegentore). Die torreichste Partie lieferten sich der FSV Bernau und Victoria Templin (4:5). Die Torschützenliste führt Kevin Schmoock (Rathenow) mit 16 Treffern an. Es folgen Matthias Bock (Templin/14), Robert Koschan (Werder/10), Michel Jahn (Finow/10), Robert Jenner (Fortuna Babelsberg/9) vor Driton Baliu (Kyritz), Michael Bathke (Templin) sowie Daniel Heilmann (Hennigsdorf), die jeweils acht Mal trafen. Als bester Torschütze für die Potsdamer Kickers 94 ließ es Christian Pietsch sechsmal in des Gegners Kasten klingeln. Den meisten Zuspruch fand das Ostprignitz-Derby zwischen Aufsteiger Rot- Weiß Kyritz und Ligaabsteiger Schwarz- Rot Neustadt mit 978 Zuschauern. 121 Besucher pro Partie liegen unter dem Durchschnitt der letzten Saison (130).
Neustadt und die Potsdamer Kickers stellten mit 25 Akteuren das größte Aufgebot. Mit den wenigsten kam Freya Marienwerder (18) aus. Fortuna Babelsberg setzte 23 Spieler ein, Werder nur 20. Staffelleiter Ingo Widiger (Rathenow) registrierte 569 Gelbe Karten (Vorjahr 539), 21 Gelb/Rote (31) und neun Rote Karten (18). Negativer Höhepunkt war der Spielabbruch im Barnim-Derby zwischen Bernau gegen Marienwerder, als der Gast nach Tumulten in der Halbzeitpause zu den zweiten 45 Minuten nicht mehr antrat. Hier steht das Urteil des Sportgerichts noch aus.
Die Frühjahrsrunde startet am 20. Februar um 14 Uhr unter anderem mit dem Dereby Werder – Potsdamer Kickers (Hinspiel 7:1) und Babelsbergs Heimspiel gegen Templin (4:1). Die Saison endet am 12. Juni.
Dieter Wolff
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