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Landeshauptstadt: „Werkstätten könnten abrutschen“ Museumsverein fordert Lösung für Provisorium

Innenstadt - In den Wänden sind bereits jetzt „halbfingerbreite Risse“. „Wir befürchten, dass die Werkstätten abrutschen“, sagt Matthias Kühling.

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Innenstadt - In den Wänden sind bereits jetzt „halbfingerbreite Risse“. „Wir befürchten, dass die Werkstätten abrutschen“, sagt Matthias Kühling. Der Geoökologe der Uni Potsdam und Vorsitzende des Naturkundlichen Museumsvereins Brandenburg e.V. fürchtet um die Sicherheit im Langzeitprovisorium des Naturkundemuseums Potsdam in der Hebbelstraße, wo unter anderem die Präparatorenwerkstatt untergebracht ist. Wenn in unmittelbarer Nachbarschaft die Bauarbeiten zur geplanten Tiefgarage des Bergmann-Klinikums beginnen, „könnte dort alles Mögliche in Bewegung kommen“, sagt Kühling: „Der Baugrund auf dem ehemaligen Havelschwemmland ist sehr instabil.“ Eine ähnliche Katastrophe wie beim Kölner Stadtarchiv könne nicht ausgeschlossen werden, warnt er: „Zumindest muss man daran denken.“

Seit nunmehr zehn Jahren sind die Präparatorenwerkstatt, die Flüssigkeitssammlung, Mineralien und präparierte Tiergruppen des Naturkundemuseums, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, in den ehemaligen Feuerwehrgaragen untergebracht. Das Gebäude gilt als Übergangslösung bis zur Sanierung des Hauses in der Breiten Straße 11, dem Nachbargebäude des Naturkundemuseums. An diesem Standort soll sich das Naturkundemuseum mit seiner mehr als 250 000 Exponate umfassenden Sammlung und Werkstätten nach einem Stadtverordnetenbeschluss aus dem Jahr 1999 perspektivisch konzentrieren.

Sollten die Stadtverordneten in ihrer heutigen Sitzung dem aktuellen Haushaltsentwurf für 2009 zustimmen, rückt die Sanierung allerdings weiter in die Zukunft. Erst im Jahr 2012 will die Stadt demnach 300 000 Euro für die Sanierung des Gebäudes ausgeben. Die Baugenehmigung für das Haus in der Breiten Straße besteht bereits seit 2003. Momentan prüft die Stadtverwaltung außerdem, ob das Haus durch einen privaten Investor in einer „Öffentlich-Privaten Partnerschaft“ (PPP) saniert werden kann.

Eine Lösung sei aber „dringend“, warnt Matthias Kühling. Das Provisorium in der Hebbelstraße sei „bis unters Dach voll“, besonders die Präparatorenwerkstatt sei in „sehr schlechtem baulichen Zustand“.jaha

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