ATLAS: Wertvolle Jubiläen
Jubiläen sind immer beliebte Anlässe, um Geld für etwas lockerzumachen, was lange vernachlässigt wurde. Die Mauergedenkstätte in Groß Glienicke ist da keine Ausnahme.
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Jubiläen sind immer beliebte Anlässe, um Geld für etwas lockerzumachen, was lange vernachlässigt wurde. Die Mauergedenkstätte in Groß Glienicke ist da keine Ausnahme. Hilfreich war sicherlich auch die Tatsache, dass sich die Berliner an den Kosten für die Aktion beteiligt haben. Dieses Glück haben die Mauerreste aus dem Bertiniweg nicht. Noch immer lagert das meiste im Bauhof oder dient als Ersatzteilspender, bis mal jemand eine bessere Idee hat. Nun mag der historische Wert der Reste der Grenzanlagen im Bertiniweg umstritten sein – der des ehemaligen Wachturms in der Bertinistraße ist es sicher nicht. Es ist der letzte Turm der DDR-Grenze, der in Potsdam noch exisiert. Seit gut einem Jahr versucht die Nachbarschaftsinitiative „Am Neuen Garten“, den Turm dem Vergessen zu entreißen – bislang erfolglos. Dabei wäre das Denkmal wohl mit vergleichsweise wenig Geld instand zu setzen, zumal die Nachbarschaftsinitiative der Stadt bereits den ehrenamtlichen Betrieb angeboten hatte: Sie will dort ein Dokumentationszentrum einrichten, in dem sich die Besucher über die Grenzanlagen informieren können. Der 25. Mauerfall-Jahrestag wäre ein perfekter Anlass gewesen. Es ist zu befürchten, dass man im Rathaus auf das nächste runde Jubiläum wartet, bevor es dafür Geld gibt.
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